Freitag, 19. April 2024

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Hilfen für Behinderte im Internet

1988 wurde das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln vom Bundesarbeitsministerium mit dem Aufbau eines Informationssystems betraut, das die berufliche Rehabilitation behinderter Menschen unterstützten sollte. Daraus ist ein Netzwerk entstanden - zehn unterschiedlichen Datenbanken stehen zur Verfügung. Neben der Übersicht technischer Hilfsmittel gibt es eine Vielzahl von Praxisbeispielen zur Integration Behinderter in die verschiedensten Arbeitsabläufe: eine Adressdatenbank, eine Datenbank zur Literatur, zum Recht, zur Forschung, zu Einrichtungen, zur Weiterbildung.

Guido Hecker, Samir Istanbuli | 28.03.1998
    Mittlerweile wurde ein eigenes Medienarchiv angelegt, worin alle möglichen Veröffentlichungen zum Thema Rehabilitation zusammengefaßt sind. Desweiteren gibt die Einrichtung an Betroffene, die keine Möglichkeit zur Online-Nutzung haben, kostenlos CD-Roms ab, auf denen sich die wichtigsten Informationen der Rehadat befinden. Sie wird vierteljährlich aktualisiert und im Abonnement vertrieben. Besonders effektiv, so der Leiter der Rehadat, Samir Istanbuli, sei die detaillierte Leistungsdarstellung aller deutschen Behindertenwerkstätten: "Seitdem wir diese Datenbank eingerichtet habe, ist deren Auftragsvolumen um 20 Prozent nach oben gegangen." Diese Übersicht wird auf Wunsch auch auf Diskette ausgeliefert, für alle Interessenten kostenlos.

    Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg gehört mittlerweile zu den festen Partnern der Kölner Einrichtung. Zudem melden alle deutschen Berufsförderungswerke ihre freien Plätze täglich, so daß Weiterbildungsmöglichkeiten kurzfristig genutzt werden können. In den nächsten Wochen soll daraus über das Internet ein direktes Anmeldeverfahren werden. Speziell für Blinde oder sehbehinderte Menschen wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Blindenanstalt in Frankfurt/M. eine elektronische Stellenbörse entwickelt, die alle aktuellen Stellenangebote der deutschen Tages- und Fachpresse enthält. Dazu wurde eine eigene Benutzeroberfläche programmiert, die sich über Braille-Terminals den Betroffenen mitteilt.

    Doch das Konzept der Rehadat stößt nicht nur in Deutschland auf Interesse. Istanbuli: "Inzwischen existiert ein Rehadat in Polen und Kanada, wir arbeiten derzeit an einer Rehadat in Australien, und die Slowakei kommt auch bald dazu." Alle Datenbanken sind mehrsprachig im Internet. Per Mausklick kann schnell auf die englische Version geschaltet werden. Allein im Dezember wurden weit über 800 Besucher auf der Homepage registriert, die man unter der URL http://www.rehadat.de oder ohne Grafiken unter http://www.rehadat.de/text.htm aufrufen kann.