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Hillary Clintons Gegner und Befürworter formieren sich

US-Präsident Barack Obama darf 2016 nicht mehr erneut kandidieren. Als mögliche Bewerberin fürs Präsidentenamt gilt Hillary Clinton. Doch noch hält sich die ehemalige Außenministerin zurück. Ihre Unterstützer werden allmählich ungeduldig - ihre Gegner auch.

Von Marcus Pindur, Studio Washington | 22.06.2013
    Matt Rhoades hat viel Erfahrung mit Wahlkämpfen. Seine letzte war allerdings keine gute: Er war der Wahlkampfmanager des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney, der seine Kampagne bekanntlich verlor.

    Doch Rhoades hat jetzt ein neues Projekt: Er will diesmal keinen Wahlkampf zum Erfolg führen, sondern er will die Kandidatur Hillary Clintons zur demokratischen Präsidentschaftsbewerberin verhindern.

    StopHillary2016.org – so heißt die Website der Anti-Hillary-Clinton-Kampagne, mit der bereits jetzt Spenden gegen eine Kandidatur gesammelt werden sollen, die noch gar nicht erklärt ist. Der Politikwissenschaftler Charles Cushman von der Georgetown University zu den Gründen dafür.

    "Es ist noch viel zu früh, um vorherzusagen, wer 2016 antreten wird. Aber: Hillary Clinton macht zumindest den Eindruck, dass sie darüber nachdenkt. Und ich glaube, die Republikaner attackieren sie jetzt schon, weil sie Angst vor ihr haben. Sie wissen, dass Sie ein ernstzunehmender Gegner ist, dass sie eine erfahrene Wahlkämpferin ist, sie hat sich als Senatorin und Außenministerin eine sehr gute Reputation erarbeitet. Ich denke, die Republikaner wollen jetzt schon das Fundament für eine Kampagne gegen sie legen."

    Hillary Clinton selbst hält sich zurück. Nachdem sie ihren anstrengenden Job als Außenministerin an den Nagel gehängt hatte, hat sie sich erst einmal eine Ruheperiode verordnet. Einzig ihr neues Twitter-Konto gilt als Hinweis auf weitere Ambitionen.

    Doch nicht nur Hillary Clintons Gegner, auch ihre Unterstützer sind ungeduldig. Kirsten Gillibrandt ist als Senatorin von New York Nachfolgerin Hillary Clintons in diesem Amt.

    "I am personally urging Secretary Clinton to run in 2016."

    Zuvor hatte sich die Senatorin von Missouri, Claire McCaskill, als erstes Kongressmitglied hinter eine Clinton-Kandidatur gestellt.

    "Sie ist bei weitem der stärkste, fähigste und bestqualifizierte Kandidat für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Und ich gehöre zu einer großen Gruppe von Leuten, die wollen, dass sie antritt."

    Ready for Hillary – "Bereit für Hillary" heißt die Kampagne für die ehemalige Außenministerin. Die Republikaner versuchen seit dem Überfall auf das amerikanische Konsulat in Bengasi Ende letzten Jahres, diesen Vorfall als groben Fehler der Außenministerin Hillary Clinton zu zeichnen. Mit wenig Erfolg, meint Charles Cushman. Die Republikaner würden die gleichen Angriffe auf die Clintons fahren, wie in den 1990ern.

    "Sie machen das, weil sie wissen, dass die Clintons intelligent sind und weil sie sehr gute Politiker sind. Sie verkörpern einen Teil der Demokratischen Partei, der als sehr realitätsnah und unideologisch gilt. Das spricht Wähler der Mitte an, die sich nicht parteipolitisch festlegen wollen. Und das macht es für die Republikaner so schwer, gegen sie erfolgreich zu sein. Die Republikaner reagieren zum Teil so paranoid auf Hillary Clinton, weil sie Grund haben sie zu fürchten. Sie wäre ein sehr guter Kandidat und würde schwer zu schlagen sein."