Wie geht es weiter nach 2012? Das ist die entscheidende Frage auf diesem Seminar. Denn 2012 läuft das Kyoto-Protokoll zum internationalen Klimaschutz aus.
"Wir müssen sehr bald den Firmen und der Gesellschaft signalisieren, dass Kyoto der erste von vielen Schritten war. Die Klimakonferenz im Dezember in Montreal muss über den Beginn konkreter Verhandlungen entscheiden."
Das forderte Bundesumweltminister Jürgen Trittin in seiner Eröffnungsrede. Seiner Ansicht nach muss der Klimaschutz über das Jahr 2012 hinausgehen und zwar ohne eine Unterbrechung. Damit bekräftigte der Umweltminister die Linie der Europäischen Union. Die USA, sowie Saudi Arabien und Indien sehen das anders: sie wollen erst einmal abwarten, wie sich die bisherigen Klimaschutzbemühungen auswirken, bevor sie über neue diskutieren. Dabei nehmen sie in Kauf, dass im Jahr 2012 eine Lücke entstehen könnte zwischen dem Kyoto-Protokoll und einem möglichen Folgeabkommen.
Die USA hatten sich auf der letzten Klimakonferenz, Ende vergangenen Jahres in Buenos Aires dafür ausgesprochen, das Thema "Klimaschutz nach 2012" komplett von der Agenda dieses Seminars zu streichen. Dass die Frage eines zukünftigen Klimaschutzes nun doch angesprochen wird, geht vor allem auf die Bestrebungen der Europäischen Union zurück. Die hat sich für das Jahr 2020 ein klares Ziel gesetzt. Karsten Sach vom Bundesumweltministerium:
"Wir haben innerhalb der gesamten Europäischen Union eine Leitmarke: wir wollen den Klimawandel, den Anstieg der Temperaturen auf 2 Grad gegenüber dem Vorindustriellen Niveau begrenzen und wir sind sehr froh dass die Staats und Regierungschefs sich dieses Ziel bei ihrem Treffen in März zu eigen gemacht haben."
Um das Ziel zu erreichen, müssten alle Industrieländer bis zum Jahr 2020 15 bis 30 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen einsparen.
"Deutschland ist ein Stück ambitionierter, wir würden um 40 Prozent reduzieren, wenn sich die EU ein Ziel von 30 Prozent setzt."
Der Bund für Umwelt und Naturschutz – BUND lobt diesen klimafreundlichen Ansatz der Europäer. Aber, so der Referent für internationale Umweltpolitik, Markus Steigenberger:
"Auf der anderen Seite haben auch die Europäer keine klaren Worte gefunden wann und wie wir tatsächlich weitergehen müssen mit dem internationalen Klimaprozess und das ist eben im Endeffekt genau das Problem. Solange wir hier über verschiedene Maßnahmen und Politiken reden haben wir ein unglaublich breites Feld wo jeder im Grunde alles drunter stecken kann von Kernenergie bis hin zu irgendwelchen Technologietransfer Maßnahmen oder Energieeinsparungen oder sowas und was wir wirklich brauchen und das kann ich immer nur wiederholen auch von den Europäern, wir brauchen klare Aussagen, dass wir im Jahr 2012 ein neues, ein zukünftiges Klimaregime haben werden und da müssen wir einfach dieses Jahr anfangen ."
Ein solches Ergebnis wird es auf dem Bonner Seminar nicht geben. Darüber sind sich alle Beteiligten im Klaren: immer wieder wird betont, dass dieses Seminar nur als ein erster informeller Gedankenaustausch dient. Im Rahmen dieses Gedankenaustausches stellen die meisten Länder dar, was sie bereits für den Klimaschutz getan haben und was sie für die Zukunft planen. Dabei machten nicht nur die Europäer sondern auch Brasilien und Argentinien deutlich, dass es direkt im Anschluß an 2012 ein Folgeabkommen zum Klimaschutz geben müsse. Dagegen betonte der indische Regierungsvertreter Surya Sethi, Indien tue schon genug zur Minderung der Treibhausgasemissionen. Er begründete seine Haltung mit den geringen CO2 Emissionen vor allem der armen Bevölkerungsteile in Indien. Markus Steigenberger vom BUND:
"Im Vergleich zu den Industrieländern stimmt das natürlich auch, aber das heißt nicht dass die Inder sich komplett aus der Verantwortung stehlen können, denn wenn man sich die Gesamtemissionszahlen anguckt, dann sind die Inder mittlerweile als Schwellenland tatsächlich eben auch einer der größeren Emittenten weltweit."
Wie es nach 2012 mit dem internationalen Klimaschutz weitergeht, wird man auch heute Abend am Ende des Bonner Seminars noch nicht wissen. Aber das Seminar könnte den Weg ebnen für konkrete Verhandlungen in Montreal. Schließlich schreibt das Kyoto-Protokoll vor, dass noch in diesem Jahr Verhandlungen über den Klimaschutz nach 2012 beginnen sollen.
"Wir müssen sehr bald den Firmen und der Gesellschaft signalisieren, dass Kyoto der erste von vielen Schritten war. Die Klimakonferenz im Dezember in Montreal muss über den Beginn konkreter Verhandlungen entscheiden."
Das forderte Bundesumweltminister Jürgen Trittin in seiner Eröffnungsrede. Seiner Ansicht nach muss der Klimaschutz über das Jahr 2012 hinausgehen und zwar ohne eine Unterbrechung. Damit bekräftigte der Umweltminister die Linie der Europäischen Union. Die USA, sowie Saudi Arabien und Indien sehen das anders: sie wollen erst einmal abwarten, wie sich die bisherigen Klimaschutzbemühungen auswirken, bevor sie über neue diskutieren. Dabei nehmen sie in Kauf, dass im Jahr 2012 eine Lücke entstehen könnte zwischen dem Kyoto-Protokoll und einem möglichen Folgeabkommen.
Die USA hatten sich auf der letzten Klimakonferenz, Ende vergangenen Jahres in Buenos Aires dafür ausgesprochen, das Thema "Klimaschutz nach 2012" komplett von der Agenda dieses Seminars zu streichen. Dass die Frage eines zukünftigen Klimaschutzes nun doch angesprochen wird, geht vor allem auf die Bestrebungen der Europäischen Union zurück. Die hat sich für das Jahr 2020 ein klares Ziel gesetzt. Karsten Sach vom Bundesumweltministerium:
"Wir haben innerhalb der gesamten Europäischen Union eine Leitmarke: wir wollen den Klimawandel, den Anstieg der Temperaturen auf 2 Grad gegenüber dem Vorindustriellen Niveau begrenzen und wir sind sehr froh dass die Staats und Regierungschefs sich dieses Ziel bei ihrem Treffen in März zu eigen gemacht haben."
Um das Ziel zu erreichen, müssten alle Industrieländer bis zum Jahr 2020 15 bis 30 Prozent ihrer Treibhausgasemissionen einsparen.
"Deutschland ist ein Stück ambitionierter, wir würden um 40 Prozent reduzieren, wenn sich die EU ein Ziel von 30 Prozent setzt."
Der Bund für Umwelt und Naturschutz – BUND lobt diesen klimafreundlichen Ansatz der Europäer. Aber, so der Referent für internationale Umweltpolitik, Markus Steigenberger:
"Auf der anderen Seite haben auch die Europäer keine klaren Worte gefunden wann und wie wir tatsächlich weitergehen müssen mit dem internationalen Klimaprozess und das ist eben im Endeffekt genau das Problem. Solange wir hier über verschiedene Maßnahmen und Politiken reden haben wir ein unglaublich breites Feld wo jeder im Grunde alles drunter stecken kann von Kernenergie bis hin zu irgendwelchen Technologietransfer Maßnahmen oder Energieeinsparungen oder sowas und was wir wirklich brauchen und das kann ich immer nur wiederholen auch von den Europäern, wir brauchen klare Aussagen, dass wir im Jahr 2012 ein neues, ein zukünftiges Klimaregime haben werden und da müssen wir einfach dieses Jahr anfangen ."
Ein solches Ergebnis wird es auf dem Bonner Seminar nicht geben. Darüber sind sich alle Beteiligten im Klaren: immer wieder wird betont, dass dieses Seminar nur als ein erster informeller Gedankenaustausch dient. Im Rahmen dieses Gedankenaustausches stellen die meisten Länder dar, was sie bereits für den Klimaschutz getan haben und was sie für die Zukunft planen. Dabei machten nicht nur die Europäer sondern auch Brasilien und Argentinien deutlich, dass es direkt im Anschluß an 2012 ein Folgeabkommen zum Klimaschutz geben müsse. Dagegen betonte der indische Regierungsvertreter Surya Sethi, Indien tue schon genug zur Minderung der Treibhausgasemissionen. Er begründete seine Haltung mit den geringen CO2 Emissionen vor allem der armen Bevölkerungsteile in Indien. Markus Steigenberger vom BUND:
"Im Vergleich zu den Industrieländern stimmt das natürlich auch, aber das heißt nicht dass die Inder sich komplett aus der Verantwortung stehlen können, denn wenn man sich die Gesamtemissionszahlen anguckt, dann sind die Inder mittlerweile als Schwellenland tatsächlich eben auch einer der größeren Emittenten weltweit."
Wie es nach 2012 mit dem internationalen Klimaschutz weitergeht, wird man auch heute Abend am Ende des Bonner Seminars noch nicht wissen. Aber das Seminar könnte den Weg ebnen für konkrete Verhandlungen in Montreal. Schließlich schreibt das Kyoto-Protokoll vor, dass noch in diesem Jahr Verhandlungen über den Klimaschutz nach 2012 beginnen sollen.