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Hinweise auf Neuproduktionen und öffentliche Veranstaltungen

Zum Hörspiel des Monats Januar kürte die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste "Hofmanns Elixier oder die Welt ist perfekt" von Regine Ahrem und Michael Rodach, eine Produktion von RBB. Es überzeugte die Jury "durch die Leichtigkeit im Umgang mit dem tabuisierten Gegenstand LSD." In spielerischer Manier - so die Juroren - löse es "die Entdeckung der chemischen Droge LSD aus den Stereotypen der Popkultur" und stelle sie "in die geistesgeschichtliche Tradition der Mystik und Ekstase. Aus autobiographischen Notizen, historischem Radiomaterial und Aufzeichnungen von Ernst Jünger als einem der ersten LSD-Konsumenten fügen die Autoren eine ebenso fesselnde wie skurril amüsante und klanglich zwingende Mischung zusammen." Der Deutschlandfunk sendet das Hörspiel "Hofmanns Elixier oder die Welt ist perfekt" von Regine Ahrem und Michael Rodach am Dienstag, den 4. April um 20.10 Uhr.

Von Agnieszka Lessmann |
    Bereits in den Siebziger Jahren hat Ror Wolf dem runden Leder, das bis dahin im Radio nur im Genre Sportreportage bekannt war, auch literarische Inspiration abgewonnen. Zu den Zehn Fußball-Hörspielen, die damals entstanden, gesellt sich sein neues Hörspiel "Das langsame Erschlaffen der Kräfte", das Ror Wolf gemeinsam mit Jürgen Roth verfasst hat. Bayern 2 Radio sendet es am Freitag, den 10. März um 20.30 Uhr zusammen mit Ror Wolfs legendärem Hörspiel "Der Ball ist rund" aus dem Jahr 1979. Aus naheliegendem Anlass erscheinen Ror Wolfs "Gesammelte Fußballhörspiele" bei intermedium records auch auf CD.
    Biografien ungewöhnlicher Frauen hat Ulrike Haage bereits zwei Mal zur Grundlage ihrer musikalisch erzählenden Hörspiele genommen. Nach Louise Bourgeois und Helen Hessel beschäftigt sich die Komponistin in ihrem neuen Hörspiel "Pikdame" mit Nancy Cunard. Die im Jahr 1896 in London geborene Tochter eines Reeders und einer Adligen schrieb nicht nur eigene Gedichte. Mit The Hours Press gründete sie auch einen Verlag für experimentelle zeitgenössische Lyrik. Sie berichtete als Reporterin aus dem Spanischen Bürgerkrieg und gab die weltweit erste Anthologie afroamerikanischer Literatur heraus. Das Hörspiel "Pikdame" von Ulrike Haage stellt Bayern 2 Radio am Montag, den 20. Februar um 20.30 Uhr und in einer Wiederholung am Dienstag, den 21. Februar um 15 Uhr vor.
    Ein verlassenes Haus an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze weckt das Interesse des Immobilienscouts Leo in Jiri Polaks neuem Hörspiel "Neues vom Todesstreifen". Christoph Pragua führte Regie. WDR 5 sendet es am Dienstag, den 14. Februar um 20.05 Uhr.
    Während er seinem heimischen Publikum stets präsent blieb, wurde der ungarische Autor Antal Szerb, der am 27. Januar 1945 im westungarischen Lager Balf von KZ-Aufsehern erschlagen wurde, hierzulande wiederentdeckt, als sein Roman "Die Reise ins Mondlicht" vor drei Jahren auf deutsch erschien. Eine von Norbert Schaeffer erstellte Hörspielfassung sendet der Deutschlandfunk am Samstag, den 1. April um 20.05 Uhr. Sein Roman "Die Pendragon-Legende" handelt von einem jungen Wissenschaftler, den ein merkwürdiger englischer Adliger in sein Schloss einlädt. Claudia Kattanek hat ihn als Hörspiel eingerichtet. WDR 5 sendet das Hörspiel "Die Pendragon-Legende" von Antal Szerb in zwei Teilen: Am Sonntag, den 12. Februar und am Sonntag, den 19. Februar, jeweils um 18 Uhr.
    "Diridari" ist bayrisch und bedeutet "Geld". Um den Wirtssohn Isidor, der die Inflationszeit nutzt, um einen vor dem Ersten Weltkrieg aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen und so zum Multimillionär wird, schrieb Jörg Graser sein neues Hörspiel "Diridari". Es ist zu hören am 5. März um 18.30 Uhr bei Deutschlandradio Kultur.
    Film und Radio haben vieles gemeinsam. Beide entstanden nicht aus ästhetischen Ideen, sondern aus technischen Möglichkeiten. Beide nähren sich oft aus der Literatur und existieren bis heute in einer spannungsvollen Doppelrolle zwischen Kunst und Dienstleistung. Die Veranstaltungsreihe "Radiotesla" im Podewils’schen Palais in Berlin beschäftigt sich im Februar mit den beiden Medien. Am Mittwoch, den 15. Februar improvisieren Mangrove Kipling und Mobs elektronische Musik zu dem Film "Berlin. Die Sinfonie der Großstadt" von Walter Ruttmann, der aus der Tonspur des Films sein bahnbrechendes Hörspiel "Weekend" montierte. Noch einmal Ort und Zeit: Mittwoch, 15 Februar, 20.30 Uhr, Radiotesla im Podewils’schen Palais, Klosterstraße 68 - 70 in Berlin. Weitere Informationen unter www.tesla-berlin.de.
    Das Leben von King Camp Gilette, dem Erfinder der Einweg-Rasierklinge erzählt der französische Dramatiker Michel Vinaver im seinem Stück "King". Ulrich Gerhard hat es in einer deutschsprachigen Fassung realisiert. Das Hörspiel "King" ist bei Deutschlandradio Kultur am Freitag, den 26. Februar um 18.30 Uhr zu hören. Eine öffentliche Voraufführung findet am 19. Februar um 20.30 Uhr im TamS-Theater in München statt.
    Den 70. Geburtstag des am 7. März 1936 in Paris geborenen Autor Georges Perec nimmt Deutschlandradio Kultur zum Anlass an den Autor des Romans "Das Leben. Eine Gebrauchsanweisung" in einer Reihe von Sendungen zu erinnern. Am Mittwoch, den 1. März steht das von Patricia Görg eingerichtete Hörspiel "Kneift Karadings vorm Krieg" um 21.33 Uhr auf dem Programm. Öffentliche Aufführungen gibt es am 5. März um 20 Uhr in Berlin im frannz in der Kulturbrauerei und am 12. März um 20.30 Uhr in München im TamS-Theater.
    Eine ganze Reihe von Preußen-Krimis hat der 1964 in Bad Homburg geborene Autor Tom Wolf mittlerweile veröffentlicht. Den ersten der im Berlin des 18. Jahrhunderts spielenden Kriminalromane hat nun Barbara Plensat als Hörspiel eingerichtet. Das Krimihörspiel "Königsblau - Mord nach jeder Fasson" von Tom Wolf sendet Deutschlandradio Kultur am Sonntag, den 26. Februar um 15.05 Uhr. Am gleichen Tag um 20 Uhr stellt das Hörtheater Wolfs Krimi im frannz in der Kulturbrauerei vor. Die Adresse: Schönhauser Allee 36 in Berlin-Prenzlauer Berg. Am 5. März wird es in München öffentlich aufgeführt, um 20.30 Uhr im TamS-Theater, Haimhauser Straße 13a in München-Schwabing.