Der Kinosaal ist voller junger Leute. Sie schauen einen Film über Drogenkonsum, Schimpfworte und harte Beats - nicht familientauglich. Und trotzdem hat der Film innerhalb von zwei Wochen 900.000 Besucher angelockt. Damit gilt er schon jetzt als drittgrößter Kinoerfolg Polens seit dem Ende der kommunistischen Ära.
"Der Film hat mir gut gefallen, auch wenn ich kein Hip-Hop-Fan bin. Aber der Film gibt einen guten Eindruck über die damalige Zeit, vor allem, was die Musik betrifft. Sie unterstreicht die Atmosphäre der 90er. Ich bin positiv beeindruckt."
"Die Band ist ein Klassiker des polnischen Hip-Hops und der Film ist gut. Darum sind wir hier."
Der Film beschreibt die Geschichte von Paktofonika, einem Raptrio aus der oberschlesischen Industriestadt Kattowitz. Die Handlung setzt 1998 ein. Der Film zeigt, wie die drei Freunde Fokus, Rahim und Magik innerhalb von zwei Jahren zu Rapstars werden. Mit ihrer Band verhalfen sie dem Hip-Hop-Genre in Polen zum Durchbruch. Künstlerkollegen wie Abradab und Gutek erinnern sich vor allem an Magik, den Kopf der Gruppe.
"Magik hatte die Fähigkeit, die Welt sehr aufmerksam zu verfolgen. Und er hat seine Texte in einem wahnsinnigen Tempo geschrieben. Wenn er 20 Seiten geschrieben hat, hatte ich gerade mal eine zusammen."
"Magik war besessen davon, seine Texte so auszuarbeiten, dass sie seine Gefühle und seine Gedanken treffend wiedergaben. Es war einfach alles mit großer Leidenschaft und viel Talent gemacht."
Es war dieser Hit aus dem Jahr 2000, der den Erfolg von Paktofonika perfekt machte: Jestem bogiem, zu Deutsch: Ich bin Gott. Im katholisch geprägten Polen skandalös. Intern gab es zuvor Streit um den Text. Man befürchtete Zensurmaßnahmen. Der Kinofilm gibt die Differenzen wieder. Magik verteidigt darin seine künstlerische Freiheit.
"Nein, man. Mein ganzes Leben mach ich Sachen, die ich hasse. Und jetzt will ich tun, was ich will. Und das ist nicht erlaubt?"
Der Text des Liedes oszilliert zwischen Allmachtsfantasie und Minderwertigkeitskomplex. Magik thematisiert hier seine von Ärzten diagnostizierte Schizophrenie. Leute aus der Szene fanden diesen Bruch in der Persönlichkeit spannend. Graffitikünstler Piotr Wocka ist durch Paktofonika zum Rapfan geworden.
"Jeder kennt dieses Lied. Für mich bedeutet der Titel 'Ich bin Gott', dass ich mir einfach nichts vorschreiben lasse - weder von Eltern, noch von Kirche oder Staat. Ich mache, was ich will. Im Zentrum steht die Freiheit des Wortes und des Denkens. Darum geht's in dem Lied."
"Jestem Bogiem" zeigt darum auch ein Abbild der 1990er-Jahre. Polen öffnete sich dem Westen, entdeckte neue Musikformen und übernahm die freie Marktwirtschaft. Das Lied erreichte Goldstatus, das Album wurde CD des Jahres und die Band gewann den begehrten Musikpreis Frederyk. Doch Magik erlebte das alles nicht mehr. Er beging eine Woche nach Veröffentlichung Selbstmord – an Weihnachten 2000. Piotr Wocka zu den Hintergründen:
"Magik musste aus dem Leben flüchten - durch das Fenster. Er hatte gerade ein Kind bekommen und familiäre Probleme. Und es gab da auch noch seine psychische Krankheit. Bis heute ist nicht klar, was die Gründe für den Selbstmord waren."
In jedem Fall hat Magik seinen Drang nach Freiheit ins Extreme gesteigert und den Freitod gewählt. Der Rest der Band ist noch bis 2003 unter dem Bandnamen Paktofonika aufgetreten. Die Textstellen des verstorbenen Freundes Magik mussten die Musiker jedoch selten selber rappen. Das übernahmen die Fans im Publikum.
"Der Film hat mir gut gefallen, auch wenn ich kein Hip-Hop-Fan bin. Aber der Film gibt einen guten Eindruck über die damalige Zeit, vor allem, was die Musik betrifft. Sie unterstreicht die Atmosphäre der 90er. Ich bin positiv beeindruckt."
"Die Band ist ein Klassiker des polnischen Hip-Hops und der Film ist gut. Darum sind wir hier."
Der Film beschreibt die Geschichte von Paktofonika, einem Raptrio aus der oberschlesischen Industriestadt Kattowitz. Die Handlung setzt 1998 ein. Der Film zeigt, wie die drei Freunde Fokus, Rahim und Magik innerhalb von zwei Jahren zu Rapstars werden. Mit ihrer Band verhalfen sie dem Hip-Hop-Genre in Polen zum Durchbruch. Künstlerkollegen wie Abradab und Gutek erinnern sich vor allem an Magik, den Kopf der Gruppe.
"Magik hatte die Fähigkeit, die Welt sehr aufmerksam zu verfolgen. Und er hat seine Texte in einem wahnsinnigen Tempo geschrieben. Wenn er 20 Seiten geschrieben hat, hatte ich gerade mal eine zusammen."
"Magik war besessen davon, seine Texte so auszuarbeiten, dass sie seine Gefühle und seine Gedanken treffend wiedergaben. Es war einfach alles mit großer Leidenschaft und viel Talent gemacht."
Es war dieser Hit aus dem Jahr 2000, der den Erfolg von Paktofonika perfekt machte: Jestem bogiem, zu Deutsch: Ich bin Gott. Im katholisch geprägten Polen skandalös. Intern gab es zuvor Streit um den Text. Man befürchtete Zensurmaßnahmen. Der Kinofilm gibt die Differenzen wieder. Magik verteidigt darin seine künstlerische Freiheit.
"Nein, man. Mein ganzes Leben mach ich Sachen, die ich hasse. Und jetzt will ich tun, was ich will. Und das ist nicht erlaubt?"
Der Text des Liedes oszilliert zwischen Allmachtsfantasie und Minderwertigkeitskomplex. Magik thematisiert hier seine von Ärzten diagnostizierte Schizophrenie. Leute aus der Szene fanden diesen Bruch in der Persönlichkeit spannend. Graffitikünstler Piotr Wocka ist durch Paktofonika zum Rapfan geworden.
"Jeder kennt dieses Lied. Für mich bedeutet der Titel 'Ich bin Gott', dass ich mir einfach nichts vorschreiben lasse - weder von Eltern, noch von Kirche oder Staat. Ich mache, was ich will. Im Zentrum steht die Freiheit des Wortes und des Denkens. Darum geht's in dem Lied."
"Jestem Bogiem" zeigt darum auch ein Abbild der 1990er-Jahre. Polen öffnete sich dem Westen, entdeckte neue Musikformen und übernahm die freie Marktwirtschaft. Das Lied erreichte Goldstatus, das Album wurde CD des Jahres und die Band gewann den begehrten Musikpreis Frederyk. Doch Magik erlebte das alles nicht mehr. Er beging eine Woche nach Veröffentlichung Selbstmord – an Weihnachten 2000. Piotr Wocka zu den Hintergründen:
"Magik musste aus dem Leben flüchten - durch das Fenster. Er hatte gerade ein Kind bekommen und familiäre Probleme. Und es gab da auch noch seine psychische Krankheit. Bis heute ist nicht klar, was die Gründe für den Selbstmord waren."
In jedem Fall hat Magik seinen Drang nach Freiheit ins Extreme gesteigert und den Freitod gewählt. Der Rest der Band ist noch bis 2003 unter dem Bandnamen Paktofonika aufgetreten. Die Textstellen des verstorbenen Freundes Magik mussten die Musiker jedoch selten selber rappen. Das übernahmen die Fans im Publikum.