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RAF
Historiker Kellerhoff fordert Gedenkstätte für Opfer der RAF

Der Journalist Sven Felix Kellerhoff hat für eine Gedenkstätte für die Opfer der RAF plädiert. Bis heute gebe es einen sehr starken Fokus auf die Täter, sagte er im Deutschlandfunk.

    Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer wurde am 05.09.1977 in Köln von RAF-Mitgliedern entführt, drei Polizisten und der Fahrer starben bei der Geiselnahme. Schleyer wurde am 19.10.1977 im Kofferraum eines Autos in der elsäßischen Stadt Mühlhausen ermordet aufgefunden.
    Entführung von Hanns Martin Schleyer 1977 (dpa)
    Bei dem Großteil der mehr als 30 Opfer handle es sich um Polizisten, US-Soldaten und Zivilisten. Kellerhoff warb dafür, die Erinnerungsstätte rund um das Lufthansa-Flugzeug "Landshut" zu errichten. Laut dem Historiker geht von der RAF auch heute noch eine gewisse Faszination aus. Dies liege an einer imaginierten "David-Goliath-Situation".
    Die "Landshut" war im Oktober 1977 von palästinensischen Terroristen entführt worden. Mit der Aktion wollten die Entführer unter anderem die inhaftierten Anführer der RAF freipressen. Ein GSG9-Kommando befreite schließlich die Passagiere. Aktuell steht die "Landshut" in Friedrichshafen. Die Bundeszentrale für politische Bildung plant, rund um das Flugzeug eine Ausstellung gestalten.
    Diese Nachricht wurde am 10.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.