Sonntag, 19. Mai 2024

Geschichte
Historiker Roland Ndille fordert von Deutschland mehr Aufklärung über den Kolonialismus in Kamerun

Der Historiker Roland Ndille hat Deutschland aufgefordert, sich stärker mit der Kolonialzeit in Kamerun zu befassen.

05.11.2023
    Ein deutscher Regierungsbeamter vor seinem Zelt auf einer Reise ins Innere der deutschen Kolonie Kamerun (undatierte Aufnahme aus der Kolonialzeit).
    Kolonialzeit: Deutscher Regierungsbeamter in Kamerun (dpa/picture-alliance)
    In der deutschen Debatte werde vor allem über die Kolonialverbrechen in Namibia gesprochen, sagte der Professor von der Universität Buea im Südwesten Kameruns dem Evangelischen Pressedienst. Es sei an der Zeit anzuerkennen, mit welcher Gewalt Deutschland jahrzehntelang Menschen in all seinen Kolonien geherrscht habe. Mehr Wissen sei der erste Schritt für eine Aufarbeitung.
    Das heutige Kamerun war von 1884 bis 1919 sogenanntes deutsches Schutzgebiet. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges fiel das Land an Frankreich und Großbritannien. Deutsche Händler legten Kaffee-, Kakao- und Kautschukplantagen an und zwangen die lokale Bevölkerung zur Arbeit. Sie brannten Dörfer nieder und erschossen wahllos Männer, Frauen und Kinder.
    Diese Nachricht wurde am 05.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.