Gerda-Henkel-Preis
Historiker Schlögel erhält 100.000-Euro-Auszeichung

Der Osteuropa-Historiker Karl Schlögel ist mit dem Gerda-Henkel-Preis ausgezeichnet worden. In seiner Preisrede forderte der 76-Jährige einen neuen Blick auf Russland.

    Karl Schlögel bei der Verleihung des Gerda Henkel Preises
    Karl Schlögel bei der Verleihung des Gerda Henkel Preises (picture alliance / dpa / David Young)
    Schlögel sagte in Düsseldorf, in einer Zeit, in der Russland zum Gegner, zum Feind geworden sei und ins Abseits der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu geraten drohe, müssten Ukraine- und Russlandstudien auf die Höhe der Zeit gebracht werden. Zugleich rief der Historiker zu Solidarität mit den politisch Verfolgten in Russland und im Exil auf.
    Schlögel lehrte in Konstanz und Frankfurt/Oder und erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2018 den Preis der Leipziger Buchmesse. In einer Mitteilung der Gerda-Henkel-Stiftung hieß es, Schlögel zeige auf eindrückliche Weise, dass historische Urteilskraft und kritische Selbsreflexion beim Verständnis aktueller Konflikte unerlässlich seien. Der mit 100.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre an Wissenschaftler verschiedener Disziplinen vergeben.
    Diese Nachricht wurde am 26.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.