Nora befasste sich mit der Frage, was die kollektive Identität der Französinnen und Franzosen prägt. Er entwickelte das Konzept der "Lieux de mémoire", also der "Erinnerungsorte". Dabei bezog er auch Symbole wie die Farben der französischen Flagge, bestimmte Feste oder die Tour de France mit ein. Zu der Idee gab er ein siebenbändiges Monumentalwerk heraus und leitete damit eine Wende bei der Bedeutung des Denkmalbegriffs weg von rein musealen und baulichen Kulturschätzen ein. Außerdem leitete er über Jahrzehnte hinweg das Sachbuchprogramm beim renommierten Verlag Gallimard und gründete die Zeitschrift "Le Débat". Diese wurde rasch zu einem der bedeutendsten intellektuellen Blätter Frankreichs.