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Historikerstreit in Neuauflage?

Im Juni 1986 druckte die Frankfurter Allgemeine Zeitung einen Text, der wenig später eine der großen geschichtspolitischen Kontroversen der Bundesrepublik auslöste. Er trug den Titel: "Vergangenheit, die nicht vergehen will" und stammte von dem Historiker Ernst Nolte, der sich als Nationalsozialismus-Forscher in der Fachwelt einen Namen gemacht hatte.

Der Historiker Götz Aly im Gespräch mit Wolfgang Stenke |
    Noltes Versuch, in diesem Aufsatz die Entstehung des Nationalsozialismus als Reaktion auf die Oktoberrevolution und das stalinistische Regime in der Sowjetunion zu deuten, stieß alsbald auf heftige Kritik: Einige Historiker und Sozialwissenschaftler sahen in Noltes Ansatz das Bemühen, die Deutschen von ihrer Schuld an den Massen- und Staatsverbrechen des Nationalsozialismus zu entlasten.

    "Eine Art Schadensabwicklung" betitelte der Philosoph Jürgen Habermas denn auch seine Reaktion auf Noltes Thesen. Damit begann die öffentliche Debatte.

    20 Jahre nach diesem "Historikerstreit" blickt der Holocaustforscher Götz Aly im Gespräch mit Wolfgang Stenke zurück auf die Ursachen der Auseinandersetzung und skizziert ihre Folgen für das Geschichtsbild der Bundesrepublik.

    Das vollständige Gespräch mit Götz Aly können Sie für begrenzte Zeit nach der Sendung in unserem Audio-On-Demand-Player hören.