
"Ein Hitzschlag, wenn er nicht sofort behandelt und gekühlt wird, kann zu 50 Prozent oder vielleicht sogar noch mehr tödlich enden", sagt Hanns-Christian Gunga, emeritierter deutscher Hochschullehrer für Weltraummedizin und extreme Umwelten.
Gunga machte im Interview in der Sendung ”Sport am Sonntag” im Deutschlandfunk deutlich, wie schmal der Grat zwischen beginnender Hitzeerkrankung und Hitzekollaps oder Hitzschlag ist: "Das sind nur ein, zwei Grad, die da eine Rolle spielen können."
Gunga machte im Interview in der Sendung ”Sport am Sonntag” im Deutschlandfunk deutlich, wie schmal der Grat zwischen beginnender Hitzeerkrankung und Hitzekollaps oder Hitzschlag ist: "Das sind nur ein, zwei Grad, die da eine Rolle spielen können."
Wer sich auf Hitze vorbereitet, kann besser damit umgehen
Sport bei Hitze ist eine Herausforderung – für Athleten wie Fans. Ein Extremfall war die Schwimm-WM im Juli 2025 in Singapur. Die Wassertemperatur im Meer lag knapp unter den laut Reglement erlaubten 31 Grad. Die Außentemperatur betrug rund 45 Grad. Auch bei der Fußball-Klub-WM in den USA war die Hitze ein bestimmendes Thema. Jeder Sportler sei in erster Linie selbst für seine Gesundheit verantwortlich und müsse einschätzen, was er sich zumuten könne, sagte Gunga. Wer aber seinen Körper gezielt auf Hitze vorbereite, könne besser damit umgehen. Dazu zählten angepasstes Schwitzen, erhöhtes Plasmavolumen und eine verbesserte Flüssigkeitsaufnahme.
Allerdings ist das Hitzetraining aufwendig und dauert zwölf bis 14 Tage, bis es im Körper zu den erklärten Anpassungserscheinungen kommt. Die Körper von Spitzensportlern sind im Gegensatz zu denen von Breitensportlern durch das Hochleistungstraining, auch ohne Hitzetraining, besser an hohe Temperaturen angepasst.
Experte hält Warnsystem für Sportler und Zuschauer sinnvoll
Gunga plädierte für ein Hitzewarnsystem bei Sportveranstaltungen. Dies könne über eine App laufen, die mit dem Ticketverkauf verbunden sei. Für Grenzwerte sollten nicht nur die Temperatur, sondern auch die Luftfeuchtigkeit und Strahlungswerte eingerechnet werden. Ab einer so errechneten Umgebungstemperatur von 30 Grad Celsius sei eine Absage oder Verlegung der Veranstaltung ernsthaft zu prüfen.
Diese Nachricht wurde am 11.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.