Klimawandel
Hitzewellen und Dürren verschärfen Lage von Amphibien weiter

Schon jetzt ist ein großer Teil der Amphibienarten vom Aussterben bedroht - Extremwetterereignisse verschärfen die Lage zusätzlich. Besonders betroffen seien Tiere in Europa, dem Amazonasgebiet und Madagaskar, weil dort Hitzewellen und Dürren deutlich zunähmen, berichtet ein Frankfurter Forscherteam.

    Ein Feuersalamander (Salamandra salamandra) bewegt sich in Bayern auf Moos. Er hat gelbe Flecken auf seinem Körper.
    Bereits die Hälfte der in Mitteleuropa heimischen Echten Salamander ist laut Forschern der Universität Frankfurt am Main zunehmend Dürreperioden ausgesetzt. (imago / blickwinkel / A. Hartl)
    In Mitteleuropa seien hauptsächlich Salamander betroffen, schreiben die Wissenschaftler im Fachjournal "Conservation Biology". Bereits die Hälfte der in Mitteleuropa heimischen Echten Salamander sei zunehmend Dürreperioden ausgesetzt. "Das wird sich in Zukunft wahrscheinlich noch verschärfen", sagte Mitautorin Lisa Schulte von der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Zu den Echten Salamandern zählen unter anderem der Feuersalamander, der Alpensalamander und der Teichmolch.
    Die Wissenschaftler um Evan Twomey hatten globale Wetterdaten der letzten 40 Jahre zu Hitzewellen, Kälteperioden und Dürren in Bezug zur geografischen Verbreitung von mehr als 7.000 Amphibienarten und deren Gefährdungsstatus auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) gesetzt.

    Austrocknung der Brutgebiete

    Dort, wo es mehr Hitzewellen und Dürren gab, verschlechterte sich demnach der Bedrohungsstatus der Amphibien seit 2004 merklich. "Die Abhängigkeit der Amphibien von temporären Feuchtgebieten zur Fortpflanzung macht sie besonders verwundbar gegenüber Dürren und Temperaturverschiebungen, die ihre Brutgebiete vorzeitig austrocknen lassen", erklärte Twomey.
    Derzeit sind auf der Roten Liste rund 40 Prozent der bekannten Amphibienarten als vom Aussterben bedroht eingestuft. Zu den Ursachen zählen laut Experten neben den klimatischen Veränderungen auch Lebensraumverlust, Krankheiten und Umweltverschmutzung. Amphibienarten sind in der Regel auf Süßwasser oder feuchte terrestrische Lebensräume angewiesen.
    Diese Nachricht wurde am 08.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.