
Die Forschenden berichten im Fachblatt "Cell", dass sie im Blut von Timothy Friede zwei Antikörper identifizieren konnten, die verschiedene Gifte neutralisieren. Diese Antikörper kombinierten sie mit einem bereits bekannten Gegengift. Im Versuch an Mäusen zeigte sich, dass die Kombination tatsächlich bei verschiedenen Schlangenarten wirkt, darunter Königskobra und Schwarze Mamba.
Nächste Tests an Hunden geplant
Die Wissenschaftler räumen ein, dass diese Erfolge an Mäusen noch nicht ausreichen. In einem nächsten Schritt soll das Gegengift an Hunden getestet werden, die von Schlangen gebissen wurden. Eine weitere Einschränkung besteht darin, dass das Gegengift nur bei Nattern wirkt und auch nicht bei allen. Ein Großteil der Schlangenbisse wird allerdings von Vipern verursacht, deren Gifte anders wirken und anders aufgebaut sind. Das Forschungsteam selbst hat als langfristiges Ziel ein Universalmittel zu entwickeln, das sowohl Giftnattern als auch Vipern abdeckt.
Schlangenbisse gelten als vernachlässigte Tropenerkrankung. Jedes Jahr sterben 138.000 Menschen nach einem Biss, 400.000 Menschen haben bleibende Schäden. Das Schwierige ist, dass es 600 verschiedene giftige Schlangen gibt und ein passendes Gegengift schnell verabreicht werden muss. Ein universelles Gegengift, das gegen alle Schlangenbisse wirkt, gibt es bisher nicht.
Diese Nachricht wurde am 03.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.