Allmählich scheint der Streit um die Degradierung des Benjamin-Franklin-Klinikums vom Universitätsklinikum zum Regionalkrankenhaus ein Politikum zu werden. In der Koalitionsvereinbarung zwischen PDS und SPD war diese Maßnahme als eine unter vielen beschlossen worden, um die Stadt finanziell aus der Talsohle zu bringen. Nun signalisiert die PDS Bereitschaft zur Rettung der Klinik. Zwar wollen die Koalitionsparteien einen entsprechenden Antrag der Opposition ablehnen, sie halten sich aber ein Hintertürchen offen, das den Erhalt des FU-Klinikums und damit der Medizinischen Fakultät der Freien Universität möglich macht. So solle die Schließung noch einmal überdacht werden, falls man einen Weg fände, die Medizinerausbildung in Berlin aufrecht zu erhalten und doch ebenfalls 100 Millionen Euro jährlich einzusparen. Dieser Weg allerdings gilt als sehr schwer bis unmöglich zu finden.
Der breite Protest - 80 Prozent der Berliner sind gegen die Schließung, nur 10 Prozent dafür - hat einen handfesten Hintergrund: Letztlich geht die geplante Umwandlung des Klinikums an die Substanz der Freien Universität Berlin. Mit dem Ende Uniklinikums Benjamin Franklin findet auch der Abbruch eines wesentlichen Teils der FU statt. Viele Universitätsangehörige befürchten, dass der Schließung des Klinikums weitere Maßnahmen folgen könnten.
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