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Hochschul- und Bildungspolitik 2001

Die Erhöhung des Bafög-Satzes hat nicht geholfen: Die Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn ist bei den Studierenden nicht sonderlich beliebt. Nur über ein paar Mark mehr können sich die Nutznießer des Reförmchens freuen, das zum ersten April in Kraft trat. Angehoben wurden die Bafög-Fördersätze und gleichzeitig die Regel-Einkommenssätze, die die Eltern noch verdienen dürfen. Letzteres führte zu einer höheren zahl von Bafög-Anträgen, weil jetzt mehr Studierende in den Genuss der Förderung kommen können.

    Für Unzufriedenheit auf dem Campus sorgt auch die verbreitete Neigung zu Kürzungen und Einsparungen. Auch die Änderungen bei den Studiengängen in Richtung von mehr Bachelor- und Master-Studiengängen wird nicht durchgängig begrüßt. Flächendeckende Proteste gibt es deshalb aber noch lange nicht. immerhin machten Anfang des Jahres in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Studierende ihrem Unmut über die Vorschläge des Expertengutachtens Luft. Und gerade in diesem Monat protestierten Studierende in Berlin gegen Kürzungen und gegen die Rasterfahndung, in die Daten der Hochschulen einfließen. Allenfalls das Thema Studiengebühren könnte dazu führen, dass Studierende nicht nur zu einigen Hundert auf die Straße gehen.

    Für das kommende Jahr steht zunächst die Dienstrechtreform für Hochschullehrer und damit die Juniorprofessur an. Die Reaktionen der Nachwuchs-Wissenschaftler auf diesen neuen Qualifikationsweg sind bisher verhalten. Für massive Verärgerung sorgen einige Fallstricke für Jungwissenschaftler, die in der Neuregelung enthalten sind.

    Teil 1 des Jahresrückblicks am 27.12. befasste sich mit der NRW-Expertenkommission und dem Thema Studiengebühren: Campus & Karriere, 27.12.2001