Vorlesung heißt auch nicht, dass die Studenten den Ausführungen des Lehrenden konzentriert folgen. Abgelenkt durch Smartphone und Tablet, richten sie ihre Aufmerksamkeit nur bedingt auf den wissenschaftlichen Vortrag. Multitasking im Hörsaal scheint inzwischen die Regel, was die Aufnahmefähigkeit des Publikums weiter reduziert.
Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob die klassische Vorlesung nicht überholt ist. Der dargebotene Stoff lässt sich oft auch aus dem Netz herunterladen. Manche Studenten fragen sich, warum sie den Ausführungen ihres mittelmäßigen Professors folgen sollen, wenn auf Youtube die Besten ihres Faches kurzweilig die benötigten Fakten präsentieren.
Ist eine Präsenz im Hörsaal überhaupt erforderlich, wenn Dank kommerzieller Plattform wie iTunes oder Youtube "lectures" zur Verfügung stehen? Inwiefern lässt sie sich die Vorlesung durch interaktive, visuelle und rhetorische Gestaltungsmaßnahmen verbessern?
Einige Hochschulen haben zwischenzeitlich reagiert und bieten Beratung und Coaching an, um ihre Lehrkräfte entsprechend zu schulen. Denn einen rhetorisch schlechten Vortrag macht auch eine Aufzeichnung als Video nicht besser.
Es diskutieren:
- Prof. Christiane Bender, Soziologin, Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr
- Prof. Sabine Kunst, Präsidentin der Humboldt-Universität Berlin
- Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg
- Prof. Frank Ziegele, Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung, (CHE), Gütersloh