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Hochschulranking: realitätsfern

Das Abi in der Tasche überlegen sich viele angehende Studierenden, an welcher Hochschule sie ihr Studium aufnehmen wollen. Ausschlaggebend ist für viele auch der Ruf und die Qualität der betreffenden Hochschule. Und so nimmt manch einer in dieser Situation ein Hochschulranking in die Hand, das mittlerweile in vielen Wochenzeitschriften veröffentlicht wird. Doch sind die Hochschulrankings wirklich von Nutzen, oder berücksichtigen sie Faktoren, die für Studienanfänger gar keinen großen Stellenwert haben? In einer repräsentativen Online-Befragung unter 1.400 Studierenden hat das Hochschul-Informations-System nachgefragt, in welche von drei möglichen Kategorien sich Studienanfänger und Studierende einordnen würden. Die meisten Studierenden, ganze 37 Prozent, bezeichneten sich als "Praktiker", ein Viertel als die "Zielstrebigen" und nur bei 11 Prozent standen Forschungskriterien bei einer Hochschul- und Studienfachwahl im Vordergrund.

    Aus der Selbstzuordnung wird deutlich, dass der Großteil der Befragten an einer soliden, schnellen und berufsbezogenen Ausbildung interessiert ist. Gerade bei den Rankings spielen aber oft die Forschungsbezüge in der Lehre eine viel größere Rolle. Die Studie zeigte außerdem, dass viele Studierenden wesentlich pragmatischer an ihre Studienentscheidungen herangehen, als es den Vorstellungen von Hochschulen und Rankings entspricht. Gute Studienbedingungen, eine gute Ausstattung, eine angemessene Betreuungsrelation sind weitaus wichtiger als das Ansehen von Professoren oder die Forschungsleistung der Hochschule. Aus diesen Erkenntnissen ergibt sich die Forderung, in Hochschulrankings vorrangig Faktoren abzufragen, die in der Einschätzung der Studierenden ausschlaggebend sind. Erst dann, so das Fazit des Hochschul-Informations-Systems, können Rankings eine handhabbare Orientierungshilfe sein.

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