Durch eine Aufnahme, die er im BBC-Archiv gefunden hatte, war Schmitthenner auf den Wiener Schriftsteller aufmerksam geworden. Er reiste nach Österreich und bat Jandl, ein Hörspiel für ihn zu schreiben. "Und dann kamen eines Tages ein paar Seiten, 14 Seiten glaub ich, auf denen fast nichts stand", so Schmitthenner im Interview, "und ich las das und dachte: Au weia, da hab ich mir aber was eingebrockt." Bei seinem eigenen Sender konnte er das fünf Lebensläufe in hintergründig plakativer Verknappung darstellende Hörspiel nicht durchsetzen. "Ein Studentenulk", lautete das Urteil eines Lektors.
Wie innovativ Jandl und Mayröcker mit den akustischen Möglichkeiten des Genres spielten, zeigt der lange Weg den das Manuskript nahm. Schmitthenner fand auf seinem Schreibtisch "einen Brief, von ziemlich weit oben: Aus künstlerischen Gründen ist es unsendbar und es ist dem Autor zurückzusenden." Doch der Dramaturg gab nicht auf. In seinem Baden-Badener Kollegen Hermann Naber fand er einen Verbündeten mit weniger restriktivem Hintergrund.
Im folgenden Jahr dann sorgte das Hörspiel für hitzige Debatten unter den Juroren des Hörspielpreises der Kriegsblinden - und wurde ausgezeichnet. Heute gilt "Fünf Mann Menschen" als ein Meilenstein in der Entwicklung der akustischen Kunst.
"Hör!Spiel! ist ein doppelter Imperativ" formulierte Ernst Jandl in seiner Dankesrede zur Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden im Jahr 1969. Einen kleinen Ausschnitt seiner Radioarbeiten, mit denen der vor fünf Jahren verstorbene Jandl diese Forderung immer wieder anders erprobte und damit den folgenden Autorengenerationen neue Dimensionen der Hörspielästhetik erschloss, präsentiert der Bayerische Rundfunk anlässlich Jandls 80. Geburtstag.
In der "Hör!spiel!art.mix"-Folge am 29. Juli um 20.30 Uhr auf Bayern 2 Radio stehen neben "13 radiophonen Texten" Jandls das Hörspiel "das röcheln der mona lisa" und Jandls "Einführung in ein Hörspielexperiment" auf dem Programm. Im Studio sprechen Moderator Thomas Kretschmer und Literaturwissenschafter Jörg Drews über Jandls Spätwerk.
"Eine Art Kurzoper im Geiste von Eric Satie" schwebte Ernst Jandl vor, als er im Jahr 1990 gemeinsam mit dem Komponisten Ernst Kölz seinen 25 Jahre zuvor entstandenen Text "Szenen aus dem wirklichen Leben" als Hörspiel bearbeitete. Es ist - gefolgt von einem Werkstattbericht - am Sonntag, den 31. Juli um 15.15 Uhr ebenfalls auf Bayern 2 Radio zu hören.
Die Dresdner Theatergruppe "Statt-Theater Fassungslos" entwickelte im Jahr 1992 gemeinsam mit Ernst Jandl eine akustische Collage basierend auf seinen Texten mit dem Titel "Jandls Dilemma". Bayern 2 Radio sendet das Hörspiel, das auch auf CD zu haben ist, am 80. Geburtstag des Autors, am Montag, den 1. August um 21 Uhr und in einer Wiederholung am Dienstag, den 2. August um 15 Uhr.
Wie innovativ Jandl und Mayröcker mit den akustischen Möglichkeiten des Genres spielten, zeigt der lange Weg den das Manuskript nahm. Schmitthenner fand auf seinem Schreibtisch "einen Brief, von ziemlich weit oben: Aus künstlerischen Gründen ist es unsendbar und es ist dem Autor zurückzusenden." Doch der Dramaturg gab nicht auf. In seinem Baden-Badener Kollegen Hermann Naber fand er einen Verbündeten mit weniger restriktivem Hintergrund.
Im folgenden Jahr dann sorgte das Hörspiel für hitzige Debatten unter den Juroren des Hörspielpreises der Kriegsblinden - und wurde ausgezeichnet. Heute gilt "Fünf Mann Menschen" als ein Meilenstein in der Entwicklung der akustischen Kunst.
"Hör!Spiel! ist ein doppelter Imperativ" formulierte Ernst Jandl in seiner Dankesrede zur Verleihung des Hörspielpreises der Kriegsblinden im Jahr 1969. Einen kleinen Ausschnitt seiner Radioarbeiten, mit denen der vor fünf Jahren verstorbene Jandl diese Forderung immer wieder anders erprobte und damit den folgenden Autorengenerationen neue Dimensionen der Hörspielästhetik erschloss, präsentiert der Bayerische Rundfunk anlässlich Jandls 80. Geburtstag.
In der "Hör!spiel!art.mix"-Folge am 29. Juli um 20.30 Uhr auf Bayern 2 Radio stehen neben "13 radiophonen Texten" Jandls das Hörspiel "das röcheln der mona lisa" und Jandls "Einführung in ein Hörspielexperiment" auf dem Programm. Im Studio sprechen Moderator Thomas Kretschmer und Literaturwissenschafter Jörg Drews über Jandls Spätwerk.
"Eine Art Kurzoper im Geiste von Eric Satie" schwebte Ernst Jandl vor, als er im Jahr 1990 gemeinsam mit dem Komponisten Ernst Kölz seinen 25 Jahre zuvor entstandenen Text "Szenen aus dem wirklichen Leben" als Hörspiel bearbeitete. Es ist - gefolgt von einem Werkstattbericht - am Sonntag, den 31. Juli um 15.15 Uhr ebenfalls auf Bayern 2 Radio zu hören.
Die Dresdner Theatergruppe "Statt-Theater Fassungslos" entwickelte im Jahr 1992 gemeinsam mit Ernst Jandl eine akustische Collage basierend auf seinen Texten mit dem Titel "Jandls Dilemma". Bayern 2 Radio sendet das Hörspiel, das auch auf CD zu haben ist, am 80. Geburtstag des Autors, am Montag, den 1. August um 21 Uhr und in einer Wiederholung am Dienstag, den 2. August um 15 Uhr.