Stellungnahme vor allem zum Gaza-Krieg?
"Hört auf, Kinder zu töten": außergewöhnliches Statement der UEFA beim Supercup

Der europäische Fußballverband UEFA hat sich mit einem außergewöhnlichen Statement gegen Kriege positioniert. Beim Supercup-Spiel zwischen Paris Saint-Germain und Tottenham Hotspur stand auf einem großen Banner: "Hört auf, Kinder zu töten. Hört auf Zivilisten zu töten." Sportjournalisten werten das als Stellungnahme vor allem zum Gaza-Krieg.

    Ballkinder halten ein Banner im Stadion, auf dem steht: "Hört auf, Kinder zu töten" und "Hört auf, Zivilisten zu töten".
    Das UEFA-Banner beim Supercup: "Hört auf, Kinder zu töten" (AFP / MARCO BERTORELLO)
    Die UEFA selbst äußerte sich zwar nicht dazu, auf welche Kriegsopfer das Banner Bezug nehmen soll. Auf der Plattform X hieß es lediglich: "Die Botschaft ist laut und deutlich. Ein Banner. Ein Aufruf." Allerdings standen bei der Siegerehrung zwei Kinder aus dem Gazastreifen neben UEFA-Präsident Ceferin. Zudem hatte die UEFA Foundation for Children am Vortag eine neue Kooperation mit Hilfsorganisationen im Gazastreifen bekanntgegeben. Die Stiftung widmete sich bisher vor allem Projekten für Kinder in der Ukraine sowie in Afghanistan und Syrien, im Libanon, Sudan sowie im Jemen.

    Kein politisches Statement, sondern ein humanitäres

    Kritik hatte die UEFA zuletzt auf sich gezogen, als sie den palästinensischen Fußballer Suleiman al-Obeid würdigte, der als "palästinensischer Pelé" bekannt war. In der Mitteilung wurde nicht genannt, wie er starb: Nach Angaben des palästinensischen Fußballverbands wurde er Opfer eines israelischen Angriffs auf Zivilisten, die auf humanitäre Hilfe im Gazastreifen warteten. Wie die britische "Times" unter Bezug auf einen UEFA-Funktionär berichtet, wurde das Banner bereits vor dieser Kritik geplant. Es sei zudem kein politisches Statement, sondern ein humanitäres, hieß es.
    Politische Statements sind bei Fußballspielen der UEFA eigentlich verboten. Immer wieder werden Spieler gesperrt, wenn sie etwa beim Torjubel politische Gesten machen. Bei der Europameisterschaft der Männer 2021 durfte auch die Allianz-Arena in München nicht in Regenbogenfarben leuchten. Dies wurde als Zeichen des Protest gegen ein ungarisches Anti-LGBTQ-Gesetz gewertet - und somit als politisches Statement verboten.
    Über dieses Thema berichten wir im Deutschlandfunk am 14.08.2025 ab 22:50 Uhr auch in der Sendung Sport aktuell.
    Diese Nachricht wurde am 15.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.