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Hörwelten in Köln

Robbie Williams, die Stones und Madonna sind bereits durch das Land gezogen - für Hörspielfreunde aber wird auch der Herbst noch spannend. In Karlsruhe finden vom 8. bis zum 12. November die diesjährigen ARD-Hörspieltage statt. In Köln, wo die Wanderveranstaltung in den letzten beiden Jahren gastierte, hatte die Präsentation neuer Produktionen so viel Erfolg, dass der WDR in diesem Jahr ein eigenes Event plant. Vom 28. September bis zum 1. Oktober finden die WDR Hörwelten statt. Mit WDR-5-Wellenchef Wolfgang Schmitz habe ich gesprochen.

Von Frank Olbert | 09.09.2006
    Frank Olbert: Herr Schmitz, werden die "WDR-Hörwelten" genauso aussehen wie die ARD-Hörspieltage in Köln?
    Wolfgang Schmitz: Die ARD-Hörspieltage sind ja ein Schaufenster, in dem sozusagen die beste Auslegeware der ARD zu sehen war. Jetzt können wir uns auf WDR-Produktionen konzentrieren. Die zweiteVeränderung wird sein, dass wir das Programm stärker mit einbeziehen. Das heißt, es wird die Hörwelten nicht nur vor Ort in Köln, sondern auch im Radio geben. Der dritte Punkt ist, dass wir jetzt Schwerpunkte setzen können. Wir haben deshalb unseren "Hörwelten" die Überschrift "Dichtung und Wahrheit" gegeben.
    Frank Olbert: Wird da auch das Feature eine Rolle spielen?
    Wolfgang Schmitz: Ja, es gibt ja in Kino und Fernsehen eine wirkliche Renaisance des Dokumentarischen. Diese Tendenz gibt es auch im Radio und hier gibt es eine spannende Entwicklung zur Vermischung der Formen. Früher gab es eine klare Zuordnung: Für die Fantasie ist das Hörspiel zuständig, für die Fakten das Feature. Inzwischen gibt es Feature mit enormem ästhetischem Aufwand, die man auch als Hörspiele sehen kann. Dadurch entstehen spannende neue Produkte, die aber auch Fragen aufwerfen. Sowohl in den "Funkhausgesprächen", als auch in den Diskussionen mit Autoren und Regisseuren sollen solche Fragen besprochen werden.

    Im Anschluss an die WDR Hörwelten, bei denen die Türen dem Publikum offen stehen, lädt die Filmstiftung NRW vom 1. bis zum 4. Oktober Hörspielmacher ins Funkhaus am Wallraffplatz in Köln. Das 13. Hörspielforum befasst sich mit dem Zusammenhang von Krankheit und Kunst. Als Referenten sind unter anderen Theater- und Hörspielregisseur Christoph Schlingensief und Psychologieprofessor Wilhelm Salber geladen. Auch in diesem Jahr finden wieder Workshops statt - geleitet von den Regisseuren Ulrich Lampen und Leonhard Koppelmann und den Autoren und Komponisten Birgit Kempker, Martin Daske und Ulrich Bassenge. Noch bis zum 15. September nimmt Sibylle Bettray bei der Filmstiftung NRW in Düsseldorf Anmeldungen entgegen. Weitere Informationen unter www.filmstiftung.de.