Von Kristin Raabe.
Der Teufelskreise zwischen Sucht, Entzug, Rückfall und erneuter Abhängigkeit liegt in den Süchtigen selbst - genauer gesagt in ihrem Gehirn. Ein biochemischer Teufelskreis, den sie selbst kaum willentlich kontrollieren können. Einmal durch äußere Reize aktiviert, löst er ein unstillbares Verlangen nach der Droge aus. Ein erneuter Kontakt mit Drogen ist so ein äußerer Reiz, aber auch der bloße Anblick eines Zimmers, in dem der Fixer sich seinen Schuss gesetzt hat, oder eines Aschenbechers, den der Kettenraucher immer benutzte, kann Rückfälle auslösen. Taco de Vries von der Freien Universität in Amsterdam untersucht das Rückfallsystem im Gehirn von Ratten:
Die Ratte kann sich in ihrem Käfig über einen Hebel selbst Zugang zu der Droge verschaffen. Gleichzeitig leuchtet ein Licht oder erklingt ein Ton. Die Ratte wird dann irgendwann abhängig von der Droge. Dann macht sie einen Entzug durch. Danach weiß die Ratte, dass sie den Hebel nicht mehr herunterdrücken muss, weil sie dann keine Droge mehr bekommt.
Die ehemals kokain- oder heroinabhängigen Ratten waren also nach ihrem Entzug clean. Irgendwann hörten sie auch auf, in ihrem Käfig immer wieder nach der Droge zu suchen. Einen Rückfall löste der Forscher bei den Tieren aus, indem er ihnen Lichter oder einen Töne präsentierte, die in der Vergangenheit immer dann erfolgten, wenn die Ratte die Drogen konsumierte. Kaum erklang der Ton oder leuchtete dieses Licht, suchten die Ratten wieder nach der Droge in ihrem Käfig - auch wenn sie dieses Verhalten zuvor wochenlang nicht mehr gezeigt hatten. In ihren Gehirnen entdeckte der Forscher was der Grund für den Rückfall war: das sogenannte Cannabis-System. Das sind Zellen, die Bindungsstellen für Cannabis besitzen. Aktiviert werden diese Zellen durch körpereigene Substanzen, die eine ähnliche Struktur wie das in Haschisch oder Marihuana enthaltende Cannabis haben. De Vries:
Es gibt Substanzen, die die Cannabis-Bindungsstellen blockieren. Wenn wir sie blockieren, dann können wir damit den Rückfall tatsächlich verhindern oder zumindest hinausschieben - jedenfalls in unserem Tiermodell.
Eine Pille gegen den Rückfall in die Suche - das wäre der Traum eines jeden Suchttherapeuten. Bleibt nur die Frage, wie es mit den Nebenwirkungen aussieht.
Es scheint nicht viele Nebenwirkungen zu haben. Das haben wir in unserem Tiermodell auch schon untersucht. Einige Ratten konnten sich über einen Hebel Fruchtzucker verschaffen - das aktiviert auf ganz natürliche Weise das Belohnungssystem im Gehirn. Aber dieses Verhalten wird durch den Wirkstoff nicht beeinflusst.
Sagt Taco de Vries. Kein Drogenabhängiger und auch sonst niemand würde ein Medikament einnehmen, das ihm jedes Vergnügen im Leben nimmt. Viel wahrscheinlicher wäre es übrigens, dass der Cannabis-Blocker einem den Appetit verdirbt. Die Substanz wurde nämlich eigentlich als Appetitzügler gegen Fettleibigkeit von einer französischen Pharmafirma entwickelt.
Der Teufelskreise zwischen Sucht, Entzug, Rückfall und erneuter Abhängigkeit liegt in den Süchtigen selbst - genauer gesagt in ihrem Gehirn. Ein biochemischer Teufelskreis, den sie selbst kaum willentlich kontrollieren können. Einmal durch äußere Reize aktiviert, löst er ein unstillbares Verlangen nach der Droge aus. Ein erneuter Kontakt mit Drogen ist so ein äußerer Reiz, aber auch der bloße Anblick eines Zimmers, in dem der Fixer sich seinen Schuss gesetzt hat, oder eines Aschenbechers, den der Kettenraucher immer benutzte, kann Rückfälle auslösen. Taco de Vries von der Freien Universität in Amsterdam untersucht das Rückfallsystem im Gehirn von Ratten:
Die Ratte kann sich in ihrem Käfig über einen Hebel selbst Zugang zu der Droge verschaffen. Gleichzeitig leuchtet ein Licht oder erklingt ein Ton. Die Ratte wird dann irgendwann abhängig von der Droge. Dann macht sie einen Entzug durch. Danach weiß die Ratte, dass sie den Hebel nicht mehr herunterdrücken muss, weil sie dann keine Droge mehr bekommt.
Die ehemals kokain- oder heroinabhängigen Ratten waren also nach ihrem Entzug clean. Irgendwann hörten sie auch auf, in ihrem Käfig immer wieder nach der Droge zu suchen. Einen Rückfall löste der Forscher bei den Tieren aus, indem er ihnen Lichter oder einen Töne präsentierte, die in der Vergangenheit immer dann erfolgten, wenn die Ratte die Drogen konsumierte. Kaum erklang der Ton oder leuchtete dieses Licht, suchten die Ratten wieder nach der Droge in ihrem Käfig - auch wenn sie dieses Verhalten zuvor wochenlang nicht mehr gezeigt hatten. In ihren Gehirnen entdeckte der Forscher was der Grund für den Rückfall war: das sogenannte Cannabis-System. Das sind Zellen, die Bindungsstellen für Cannabis besitzen. Aktiviert werden diese Zellen durch körpereigene Substanzen, die eine ähnliche Struktur wie das in Haschisch oder Marihuana enthaltende Cannabis haben. De Vries:
Es gibt Substanzen, die die Cannabis-Bindungsstellen blockieren. Wenn wir sie blockieren, dann können wir damit den Rückfall tatsächlich verhindern oder zumindest hinausschieben - jedenfalls in unserem Tiermodell.
Eine Pille gegen den Rückfall in die Suche - das wäre der Traum eines jeden Suchttherapeuten. Bleibt nur die Frage, wie es mit den Nebenwirkungen aussieht.
Es scheint nicht viele Nebenwirkungen zu haben. Das haben wir in unserem Tiermodell auch schon untersucht. Einige Ratten konnten sich über einen Hebel Fruchtzucker verschaffen - das aktiviert auf ganz natürliche Weise das Belohnungssystem im Gehirn. Aber dieses Verhalten wird durch den Wirkstoff nicht beeinflusst.
Sagt Taco de Vries. Kein Drogenabhängiger und auch sonst niemand würde ein Medikament einnehmen, das ihm jedes Vergnügen im Leben nimmt. Viel wahrscheinlicher wäre es übrigens, dass der Cannabis-Blocker einem den Appetit verdirbt. Die Substanz wurde nämlich eigentlich als Appetitzügler gegen Fettleibigkeit von einer französischen Pharmafirma entwickelt.