Bis heute ist die Typ-1-Diabetes nicht heilbar, aber nun versprechen die Ergebnisse einer europäischen Studie unter französischer Federführung neue Hoffnung, die Krankheit bekämpfen zu können.
Der klinische Versuch umfasste 80 Patienten, die Therapie basierte auf einem Antikörper, der in einem amerikanischen Biotech-Labor maßgeschneidert wurde. Die französischen Forscher arbeiteten also mit gentechnisch verändertem Material, für dessen Anwendung im eigenen Land sie kein grünes Licht bekamen. Die Patienten für die Studie fanden sie so unter anderem in der Diabetes-Station des Krankenhauses in München- Schwabing.
Für die Studie wurden zwei Patientengruppen untersucht. Allen gemeinsam ist: es handelt such um Jugendliche oder Erwachsene, bei denen die Typ-1-Diabetes seit höchstens einem Monat ausgebrochen ist. Während der Studie bekamen sie weiterhin wie gewohnt ihre notwendige Insulindosis. Dazu wurde sechs Tage lang einer Patienten-Gruppe täglich eine geringe Dosis des speziellen Antikörpers, Anti-CD3 genannt, verpasst, die Vergleichsgruppe erhielt Placebos. Die unterschiedlichen Behandlungen wirken sich massiv aus, resümiert Studienleiterin Lucienne Chatenoud vom französischen Institut für Gesundheitsforschung
"Wir haben die Patienten während eines Zeitraums von sechs Tagen behandelt und die Ergebnisse sind auch heute, nach 18 Monaten, noch wirksam. Bei all denjenigen, die den Antikörper erhielten, ist die körpereigene Insulinproduktion stabil geblieben oder hat sich sogar wieder erhöht. Und damit konnten sie die äußere Insulinzufuhr deutlich verringern. "
Bei den Placebo-Patienten konnte keinerlei Verbesserung nachgewiesen werden. Die Forscher halten ebenso fest: je besser die körpereigene Insulinproduktion bei Behandlungsbeginn mit den Antikörpern war, desto mehr Chancen hatte der Patient, daraufhin auf die tägliche Insulinspritze sogar ganz verzichten zu können. Das war der Fall bei 3 von 4 der Patienten, die zu Therapiebeginn noch über die relativ besten körpereigenen Insulinwerte verfügten.
"Bei den Patienten mit einer solchen Auto-Immunerkrankung passiert folgendes: die Lymphzellen zerstören die Wirtsorgane, die sie beherbergen. Wir versuchen nun mit der Antikörper-Behandlung und dieser Ansatz scheint wirksam zu sein, das System wieder zurecht zu rücken. Also die Mechanismen zu reparieren, die es gewissen Lymphzellen ermöglichen, die pathogenen Zellen, die die Krankheit auslösen, zu kontrollieren. Kurzum: wir wollen das Ganze wieder ins Gleichgewicht bringen."
Vorausgegangen waren der klinischen Studie Versuche an Labormäusen, die an einer der menschlichen Insulinabhängigen Diabetes ähnlichen Zuckerkrankheit leiden. Die Mäuse wurden langfristig geheilt. Selbiges erhoffen sich die Wissenschaftler nun bei menschlichen Patienten. Der ihnen verabreichte Antikörper wurde für die menschlichen Bedürfnisse umgebaut, um die Nebenwirkungen auf ein verträgliches Minimum zu senken.
"Die erste klinische Anwendung dieses Therapie-Ansatzes haben wir nun mit Patienten von Typ-1-Diabetes durchgeführt. Und die Arbeit findet viel Aufmerksamkeit auch bei klinischen Forschern, die sich um andere Auto-Immun-Krankheiten kümmern. Wie beispielsweise Multiple Sklerose, Schuppenflechte oder auch Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Interesse finden unsere Ergebnisse auch im Bereich Organverpflanzung. All diese Experten sehen unsere Ergebnisse als Beweis, dass der Behandlungsansatz mit dem Antikörper sich in solchen Fällen als sehr nützlich erweisen kann. Wir hegen wirklich die Hoffnung, dass sich der Einsatz dieses Therapiemittel ausweiten wird, sobald er in größerem Umfang verfügbar ist."
Der klinische Versuch umfasste 80 Patienten, die Therapie basierte auf einem Antikörper, der in einem amerikanischen Biotech-Labor maßgeschneidert wurde. Die französischen Forscher arbeiteten also mit gentechnisch verändertem Material, für dessen Anwendung im eigenen Land sie kein grünes Licht bekamen. Die Patienten für die Studie fanden sie so unter anderem in der Diabetes-Station des Krankenhauses in München- Schwabing.
Für die Studie wurden zwei Patientengruppen untersucht. Allen gemeinsam ist: es handelt such um Jugendliche oder Erwachsene, bei denen die Typ-1-Diabetes seit höchstens einem Monat ausgebrochen ist. Während der Studie bekamen sie weiterhin wie gewohnt ihre notwendige Insulindosis. Dazu wurde sechs Tage lang einer Patienten-Gruppe täglich eine geringe Dosis des speziellen Antikörpers, Anti-CD3 genannt, verpasst, die Vergleichsgruppe erhielt Placebos. Die unterschiedlichen Behandlungen wirken sich massiv aus, resümiert Studienleiterin Lucienne Chatenoud vom französischen Institut für Gesundheitsforschung
"Wir haben die Patienten während eines Zeitraums von sechs Tagen behandelt und die Ergebnisse sind auch heute, nach 18 Monaten, noch wirksam. Bei all denjenigen, die den Antikörper erhielten, ist die körpereigene Insulinproduktion stabil geblieben oder hat sich sogar wieder erhöht. Und damit konnten sie die äußere Insulinzufuhr deutlich verringern. "
Bei den Placebo-Patienten konnte keinerlei Verbesserung nachgewiesen werden. Die Forscher halten ebenso fest: je besser die körpereigene Insulinproduktion bei Behandlungsbeginn mit den Antikörpern war, desto mehr Chancen hatte der Patient, daraufhin auf die tägliche Insulinspritze sogar ganz verzichten zu können. Das war der Fall bei 3 von 4 der Patienten, die zu Therapiebeginn noch über die relativ besten körpereigenen Insulinwerte verfügten.
"Bei den Patienten mit einer solchen Auto-Immunerkrankung passiert folgendes: die Lymphzellen zerstören die Wirtsorgane, die sie beherbergen. Wir versuchen nun mit der Antikörper-Behandlung und dieser Ansatz scheint wirksam zu sein, das System wieder zurecht zu rücken. Also die Mechanismen zu reparieren, die es gewissen Lymphzellen ermöglichen, die pathogenen Zellen, die die Krankheit auslösen, zu kontrollieren. Kurzum: wir wollen das Ganze wieder ins Gleichgewicht bringen."
Vorausgegangen waren der klinischen Studie Versuche an Labormäusen, die an einer der menschlichen Insulinabhängigen Diabetes ähnlichen Zuckerkrankheit leiden. Die Mäuse wurden langfristig geheilt. Selbiges erhoffen sich die Wissenschaftler nun bei menschlichen Patienten. Der ihnen verabreichte Antikörper wurde für die menschlichen Bedürfnisse umgebaut, um die Nebenwirkungen auf ein verträgliches Minimum zu senken.
"Die erste klinische Anwendung dieses Therapie-Ansatzes haben wir nun mit Patienten von Typ-1-Diabetes durchgeführt. Und die Arbeit findet viel Aufmerksamkeit auch bei klinischen Forschern, die sich um andere Auto-Immun-Krankheiten kümmern. Wie beispielsweise Multiple Sklerose, Schuppenflechte oder auch Entzündungen im Magen-Darm-Trakt. Interesse finden unsere Ergebnisse auch im Bereich Organverpflanzung. All diese Experten sehen unsere Ergebnisse als Beweis, dass der Behandlungsansatz mit dem Antikörper sich in solchen Fällen als sehr nützlich erweisen kann. Wir hegen wirklich die Hoffnung, dass sich der Einsatz dieses Therapiemittel ausweiten wird, sobald er in größerem Umfang verfügbar ist."