Bürgermeisterwahl
Hoffnungsträger für New York: Wer ist Zohran Mamdani?

Als erster Muslim könnte der 34 Jahre alte Zohran Mamdani die Bürgermeisterwahl in New York gewinnen. Seine Vorhaben gelten für US-amerikanische Verhältnisse als weit links gerichtet. Wer ist der Mann, in dem viele den Hoffnungsträger für New York sehen?

    Der Bürgermeisterkandidat für New York, Zohran Mamdani, spricht an einem sonnigen Tag mit erhobener Hand
    Ein Mann mit Mission: Zohran Mamdani will die hohen Lebenshaltungskosten in New York senken (imago / Anadolu Agency / Mostafa Bassim)
    Noch vor einem Jahr war Mamdani, Abgeordneter aus Queens im Parlament des Bundesstaats New York, nahezu unbekannt. Mit einer geschickten Kampagne in Onlinemedien und zehntausenden freiwilligen Wahlhelfern gelang es ihm, vor allem bei jungen Leuten zu punkten.

    Kandidat mit Einwanderungsgeschichte

    Mamdani ist Sohn der indischen Regisseurin Mira Neir, deren Film "Salaam Bombay!" 1988 für einen Oscar nominiert wurde, und des ugandischen Politologen Mahmood Mamdani, der an der New Yorker Columbia-University lehrt. Er wurde 1991 in Uganda geboren und kam mit seinen Eltern im Alter von sieben Jahren nach New York. Er besuchte gute Schulen, versuchte sich als Rapmusiker und beriet vor seiner Wahl zum New Yorker Abgeordneten Bürger bei Räumungsklagen. Seit 2018 ist er US-Staatsbürger.

    "Trumps schlimmster Albtraum"

    Mamdani nennt sich einen "demokratischen Sozialisten" und "US-Präsident Trumps schlimmsten Albtraum" und setzt vor allem auf ein Thema: Er verspricht, New York für die gut acht Millionen Einwohner wieder bezahlbarer zu machen - etwa durch einen Mietpreisdeckel, kostenlose Busse oder Kinderbetreuung sowie städtisch geführte Lebensmittelgeschäfte. Finanziert werden soll dies durch drastische Steuererhöhungen für Reiche.
    Mamdanis Anhänger sehen ihn als Hoffnungsträger - auch gegen Trump und die althergebrachten politischen Strukturen in den USA. Da Mamdani in Uganda geboren wurde, ist ihm der Weg ins Präsidentenamt laut US-Verfassung aber versperrt.

    Sorge unter jüdischen New Yorkern

    In der jüdischen Community New Yorks wird Mamdanis Kandidatur kontroverser diskutiert. Sein Engagement für die Menschen im Gazastreifen und seine Kritik am Vorgehen der israelischen Regierung löste Debatten aus. Besonders junge, progressive Juden finden es gut, dass Mamdani von einem "Genozid" im Gazastreifen spricht. Bei vielen anderen handelte er sich dafür deutliche Kritik ein. Mamdani bekannte sich daraufhin zum Existenzrecht Israels und betonte, es gebe "keinen Platz für Antisemitismus".

    Mehr zum Thema

    Einen ausführlichen Hintergrund über Zohran Mamdani lesen Sie hier.
    Phänomen Mamdani - Ein Sozialist als Bürgermeister von New York? (Audio)
    Diese Nachricht wurde am 04.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.