Manches an der Kritik kann der Rektor der RWTH Aachen, Ernst Schmachtenberg, durchaus nachvollziehen. Zum Beispiel, dass es Hochschullehrer gibt, die meinen, den hohen Anspruch ihres Faches durch hohe Durchfallquoten nachweisen zu müssen:
"Das wissen wir, dass es so etwas gibt und das bekämpfen wir. 51: Das sind Fehlentwicklungen, die gehen wir an, das untersuchen wir ganz genau. Wo sind zum Beispiel ungewöhnlich hohe Durchfallquoten, da reden wir mit den Professoren und verändern das."
Den Vorwurf des VDI-Präsidenten Braun, dass sich viele Professoren der Karriere zuliebe nur noch um die Forschung kümmern und darüber die Lehre vernachlässigen würden, weist der Rektor der Elite-Uni RWTH zurück.
"An der Stelle muss ich ihm widersprechen. Wir wissen aus unseren Erhebungen selber, dass gerade die Kollegen, die in der Forschung exzellente Leistungen haben, eben auch in der Lehre die herausragenden Leistungsträger sind. Es macht einfach Spaß, den Leuten zuzuhören, die was von der Sache verstehen und die wissen, wie man erfolgreich forscht."
Und doch sind die Abbrecherquoten an den Hochschulen so hoch, wie sie sind.
"Also wir haben im Moment Abbrecherquoten, die liegen zwischen 40 und 45 Prozent. Das ist natürlich gewaltig zu hoch und da müssen wir wieder runter","
sagt Marco Dadomo, der Pressesprecher des Vereins Deutscher Ingenieure im Telefoninterview. Doch was ist die eigentliche Ursache, dass so viele Studierende es nicht bis zum Abschluss schaffen? Dass die Belastung im Studium gewaltig zugenommen hat, leugnet Ernst Schmachtenberg gar nicht.
""Wir sehen ja auch aus den Beratungen, der Druck für die Studierenden im Moment, das ist zu hoch, um noch kreativ studieren zu können."
Ein großes Problem, das an der RWTH viel kritisiert wird, sind die sogenannten Zwangsanmeldungen für die Prüfungen, sagt der ASTA-Vorsitzende Matthias Nick.
"Bei den Zwangsanmeldungen ist es so, dass man sich zu diesen Prüfungen einmal anmeldet und dann muss man an diesen Prüfungen so lange teilnehmen, jeweils zum nächsten Termin, bis man sie entweder einmal bestanden hat oder sie endgültig nicht bestanden hat."
Und wenn man auch beim letzten Versuch nicht bestanden hat, ist Schluss - das Studium in diesem Fach ist zu Ende. Die Idee hinter diesem System der Zwangsanmeldungen ist, dass die Studienzeiten erheblich kürzer werden, wenn die Studierenden nicht mehr allein entscheiden, wann sie an einer Prüfung teilnehmen.
Denn das war früher so. Studierende, die durch die erste Prüfung gefallen waren, konnten sich Zeit lassen und den Stoff noch einmal richtig pauken. Sie meldeten sich erst dann wieder an, wenn sie sicher waren, wirklich fit für die Prüfung zu sein. Das geht jetzt nicht mehr - für viele ein Grund für die hohen Abbrecherzahlen. Studentenvertreter wie Matthias Nick fordern eine Reform des Systems der Zwangsanmeldungen:
"Ich wünsche mir, dass man zumindest die Möglichkeit hat, sich beliebig oft abzumelden, oder dass man nicht von alleine wieder angemeldet wird zur Klausur, sondern dass man selber sagen kann, ich will jetzt teilnehmen, oder ich mach das lieber bei dem Termin danach."
Auch der RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg ist nicht unbedingt ein Freund der Zwangsanmeldungen:
"Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, ich halte von den Zwangsanmeldungen nicht sehr viel. Aber die gesetzlichen Regelungen im Moment zwingen uns in Richtung kurze Studienzeiten und Zwangsanmeldungen."
Trotzdem will die Hochschule sich mit den Studentenvertretern zusammensetzen und sehen, ob sich da noch etwas machen lässt. Das ist schließlich auch im Interesse der RWTH. Die Hochschule tut einiges dafür, um die hohe Abbrecherquote zu senken. Schon seit dem Wintersemester 2011/2012 müssen zum Beispiel alle Bewerber für ein Studium auf einer Internetseite selbst testen, ob sie für das Fach ihrer Wahl auch wirklich geeignet sind. So sollen die Studierenden selbst herausfinden, ob ihr Traumstudium das Richtige für sie ist. Welchen Einfluss das auf die Abbrecherquote hat, kann man derzeit noch nicht sagen. Aber langfristig will die Hochschule erreichen, dass 75 Prozent aller jungen Frauen und Männer, die ein Studium an der RWTH Aachen beginnen, auch ihren Abschluss machen.
"Das wissen wir, dass es so etwas gibt und das bekämpfen wir. 51: Das sind Fehlentwicklungen, die gehen wir an, das untersuchen wir ganz genau. Wo sind zum Beispiel ungewöhnlich hohe Durchfallquoten, da reden wir mit den Professoren und verändern das."
Den Vorwurf des VDI-Präsidenten Braun, dass sich viele Professoren der Karriere zuliebe nur noch um die Forschung kümmern und darüber die Lehre vernachlässigen würden, weist der Rektor der Elite-Uni RWTH zurück.
"An der Stelle muss ich ihm widersprechen. Wir wissen aus unseren Erhebungen selber, dass gerade die Kollegen, die in der Forschung exzellente Leistungen haben, eben auch in der Lehre die herausragenden Leistungsträger sind. Es macht einfach Spaß, den Leuten zuzuhören, die was von der Sache verstehen und die wissen, wie man erfolgreich forscht."
Und doch sind die Abbrecherquoten an den Hochschulen so hoch, wie sie sind.
"Also wir haben im Moment Abbrecherquoten, die liegen zwischen 40 und 45 Prozent. Das ist natürlich gewaltig zu hoch und da müssen wir wieder runter","
sagt Marco Dadomo, der Pressesprecher des Vereins Deutscher Ingenieure im Telefoninterview. Doch was ist die eigentliche Ursache, dass so viele Studierende es nicht bis zum Abschluss schaffen? Dass die Belastung im Studium gewaltig zugenommen hat, leugnet Ernst Schmachtenberg gar nicht.
""Wir sehen ja auch aus den Beratungen, der Druck für die Studierenden im Moment, das ist zu hoch, um noch kreativ studieren zu können."
Ein großes Problem, das an der RWTH viel kritisiert wird, sind die sogenannten Zwangsanmeldungen für die Prüfungen, sagt der ASTA-Vorsitzende Matthias Nick.
"Bei den Zwangsanmeldungen ist es so, dass man sich zu diesen Prüfungen einmal anmeldet und dann muss man an diesen Prüfungen so lange teilnehmen, jeweils zum nächsten Termin, bis man sie entweder einmal bestanden hat oder sie endgültig nicht bestanden hat."
Und wenn man auch beim letzten Versuch nicht bestanden hat, ist Schluss - das Studium in diesem Fach ist zu Ende. Die Idee hinter diesem System der Zwangsanmeldungen ist, dass die Studienzeiten erheblich kürzer werden, wenn die Studierenden nicht mehr allein entscheiden, wann sie an einer Prüfung teilnehmen.
Denn das war früher so. Studierende, die durch die erste Prüfung gefallen waren, konnten sich Zeit lassen und den Stoff noch einmal richtig pauken. Sie meldeten sich erst dann wieder an, wenn sie sicher waren, wirklich fit für die Prüfung zu sein. Das geht jetzt nicht mehr - für viele ein Grund für die hohen Abbrecherzahlen. Studentenvertreter wie Matthias Nick fordern eine Reform des Systems der Zwangsanmeldungen:
"Ich wünsche mir, dass man zumindest die Möglichkeit hat, sich beliebig oft abzumelden, oder dass man nicht von alleine wieder angemeldet wird zur Klausur, sondern dass man selber sagen kann, ich will jetzt teilnehmen, oder ich mach das lieber bei dem Termin danach."
Auch der RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg ist nicht unbedingt ein Freund der Zwangsanmeldungen:
"Ich sage es Ihnen ganz ehrlich, ich halte von den Zwangsanmeldungen nicht sehr viel. Aber die gesetzlichen Regelungen im Moment zwingen uns in Richtung kurze Studienzeiten und Zwangsanmeldungen."
Trotzdem will die Hochschule sich mit den Studentenvertretern zusammensetzen und sehen, ob sich da noch etwas machen lässt. Das ist schließlich auch im Interesse der RWTH. Die Hochschule tut einiges dafür, um die hohe Abbrecherquote zu senken. Schon seit dem Wintersemester 2011/2012 müssen zum Beispiel alle Bewerber für ein Studium auf einer Internetseite selbst testen, ob sie für das Fach ihrer Wahl auch wirklich geeignet sind. So sollen die Studierenden selbst herausfinden, ob ihr Traumstudium das Richtige für sie ist. Welchen Einfluss das auf die Abbrecherquote hat, kann man derzeit noch nicht sagen. Aber langfristig will die Hochschule erreichen, dass 75 Prozent aller jungen Frauen und Männer, die ein Studium an der RWTH Aachen beginnen, auch ihren Abschluss machen.