Ostsee
Hohe Belastung mit dem Schwermetall Thallium

In der Ostsee befindet sich offenbar ziemlich viel des giftigen Schwermetalls Thallium. Das geht aus einer Studie hervor, die im Fachmagazin "Environmental Science and Technology" veröffentlicht wurde. Thallium gilt als hochgiftig für Säugetiere.

    Strandkörbe am Ostseestrand
    Strandkörbe am Ostseestrand (picture alliance / Bernd Wüstneck)
    Das Schwermetall wird laut der Studie im Sediment gebunden, deshalb ist der Thallium-Wert aktuell relativ niedrig. Er könnte aber steigen, wenn mehr Sauerstoff in der Ostsee wäre, weil dann würde die Bindung im Sediment nicht mehr so gut funktionieren würde. Mehr Sauerstoff ist aber eigentlich erwünscht, weil es in der Ostsee mehrere sogenannte Todeszonen gibt, in denen es nur ein Minimum an Sauerstoff gibt. Dort kann kaum etwas gedeihen - weder Fische, Krebse, Muscheln noch Pflanzen.
    Woher das Thallium in der Ostsee stammt, ist noch nicht ganz klar. Eine Analyse der Sedimente ergab, dass die Anreicherung mit dem Schwermetall zwischen 1940 und 1947 begann. Eventuell kann das laut den Studien-Autoren darauf hinweisen, dass es etwas mit der regionalen Zement-Produktion zu tun hat, die nach dem Zweiten Weltkrieg hochgefahren wurde.
    Diese Nachricht wurde am 13.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.