Dienstag, 23. April 2024

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Hohe Kosten für Olympische Winterspiele
"Das gehört radikal geändert"

Mit Blick auf die Vergabe der Olympischen Winterspiele müsse man wieder mehr auf Regionen ausweichen, in denen der Wintersport Tradition habe, sagte Rennrodler Felix Loch im Dlf. Durch die Nutzung von bereits vorhanden Sportstätten könne man Kosten sparen - und die Menschen so wieder von der Olympischen Idee überzeugen.

Felix Loch im Gespräch mit Marina Schweizer | 20.10.2018
    Der Rennrodler Felix Loch
    Der Rennrodler Felix Loch (dpa/picture alliance/ AP Photo/Andy Wong)
    Im Deutschlandfunk bekräftigte der Rodler seine jüngst geäußerte Kritik an der Vergabepraxis des IOC: Ihn habe es geärgert, dass man zum Beispiel mit Peking in Regionen geht "wo der Wintersport eigentlich nicht ganz zu Hause ist". Er würde es begrüßen, wenn Orte gewählt würden, wo bereits Olympische Spiele bereits stattgefunden hätten. In Austragungsorten wie Pyeongchang gebe es oft keine Verwendung mehr für die Sportstätten. Positiv bewertet Loch deshalb die Entscheidung, dass für die Olympischen Spiele 2026 Calgary, Cortina d’Ampezzo/Mailand und Stockholm zur Wahl stehen. Es sei zu erwarten, dass dort – im Gegensatz zu Sotschi und Pyeongchang – die Ränge nicht leer bleiben.
    Zu hohe Kosten für Olympische Spiele
    Angesichts der hohen Ausgaben für die vergangenen Olympischen Spiele, kann Loch verstehen, dass es in Deutschland immer noch Vorbehalte gegenüber einer Bewerbung gibt. Man müsse der Bevölkerung deshalb klar machen, dass bereits bestehende Sportstätten modernisiert würden, statt sie neu zu bauen. Das spare Kosten und helfe am Ende dem Nachwuchs. Loch kritisierte auch die hohen Kosten für die anstehenden Winterspiele in Peking: "Wenn man sieht, wie es auf der Welt zugeht (…) Das ist einfach Wahnsinn. Das gehört radikal geändert."
    Sportler sollten ihre Meinung sagen
    Loch ermutigte im Dlf zudem andere Sportler, sich mehr zu Missständen zu äußern. "Ob dann irgendwer darauf hört, steht auf einem anderen Blatt." Natürlich sei man mit Blick auf eine Teilnahme an den Olympischen Spielen an dieser Stelle "auch ein bisschen gefangen. Wenn man sagt, man macht es nicht, fährt halt jemand anderes mit."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandfunk Kultur macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.