Bosnien-Herzegowina
Hoher Repräsentant Schmidt hofft auf Beilegung der Verfassungskrise

Der Hohe Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina, Schmidt, hat sich nach der Amtsenthebung des serbischen Seperatistenführers Dodik optimistisch gezeigt, dass die Verfassungskrise in dem Land beigelegt werden kann. Der CSU-Politiker sagte im Deutschlandfunk, man erlebe derzeit eine sehr spannende Situation, weil es eine Opposition gebe, die völlig anderer Meinung sei als Dodik.

    Ein Mann mit hoher Stirn und Brille blickt ernst in die Kamera.
    Der Hohe Repräsentant in Bosnien und Herzegowina, Christian Schmidt (picture alliance / PIXSELL / Armin Durgut)
    Sie wolle nicht, dass die Verfassung torpediert werde und dass der Weg zur europäischen Integration in Frage gestellt werde. Schmidt betonte, er hoffe und setze darauf, dass nun versucht werde, eine demokratische Lösung zu finden. Die internationale Gemeinschaft rief er auf, Bosnien-Herzegowina nicht aus dem Blick zu verlieren. An der Funktionalität des Landes hänge die Stabilität des ganzen Westbalkan.

    Dodik will sich durch Referenden zur Wehr setzen

    Der serbische Separatist Dodik ist seit einigen Tagen offiziell nicht mehr Präsident des serbischen Landesteils Republika Srpska. Er hat alle juristischen Mittel gegen seine gerichtlich verfügte Amtsenthebung ausgeschöpft. Dennoch will er sich durch Referenden gegen eine neue Präsidentenwahl zur Wehr setzen, über die nun das Parlament der Republika Srpska berät.
    Dodik war zuvor verurteilt worden, weil er sich weigerte, Beschlüsse des Hohen Repräsentanten umzusetzen. Dieser hat in dem Land Vollmachten aufgrund des Friedensvertrags von Dayton, der dem Bosnien-Krieg 1995 ein Ende setzte.

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    Diese Nachricht wurde am 22.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.