
Baldwin und die Waffenmeisterin Gutierrez-Reed waren bereits im Januar 2023 wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden, im April wurde die Anklage gegen Baldwin zunächst fallen gelassen. Die Anklage gegen Gutierrez-Reed blieb bestehen, der Prozess gegen sie ist für Ende Februar geplant. Beide haben die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.
Sonderermittler sprechen von neuen Fakten
Zwei Sonderermittler der Anklage hatten im Oktober mitgeteilt, nach "umfangreichen Untersuchungen" seien nun zusätzliche Fakten ans Licht gekommen, die aus ihrer Sicht eine Strafbarkeit von Baldwin aufzeigen würden. Sie hatten den Fall daraufhin einer Grand Jury vorgelegt. Das Gremium sprach sich nun für zwei mögliche Vorwürfe von fahrlässiger Tötung aus: Entweder wegen fahrlässiger Verwendung einer Schusswaffe oder wegen einer Handlung mit Todesfolge bei Missachtung gegenüber der Sicherheit anderer Personen. Dem Schauspieler drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 18 Monate Haft. Ein Prozess-Termin wurde zunächst nicht bekannt.
Noch immer ist unklar, wie scharfe Munition in die Pistole kam
Bei den Dreharbeiten zu dem Western "Rust" auf einer Filmranch in Santa Fe war die Kamerafrau Halyna Hutchins im Oktober 2021 tödlich verletzt worden. Auch Regisseur Joel Souza erlitt eine Schussverletzung. Baldwin, der als Hauptdarsteller und Produzent bei dem Film mitwirkte, hatte bei der Probe für eine Szene eine Waffe bedient, als sich ein Schuss löste. In dem Colt steckte eine echte Kugel. Es ist unklar, wie die scharfe Munition ans Set gelangte.
Diese Nachricht wurde am 20.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.