
Im Februar arbeitete knapp ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland zumindest teilweise zu Hause, wie die Untersuchung des ifo-Institut ergeben hat. Der Anteil sei damit seit zwei Jahren nahezu gleichbleibend, erklärte ifo-Experte Alipour. Das Homeoffice habe sich damit in Deutschland "fest etabliert".
Wie sehr ist der Homeoffice-Anteil während Corona gestiegen?
Dass die Corona-Pandemie entscheidend dazu beigetragen hat, dass der Homeoffice-Anteil gestiegen ist, daran gibt es keinen Zweifel. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Im Jahr 2017 haben nur 11 Prozent aller Erwerbstätigen Homeoffice genutzt. Entscheidend für die Statistiker war dabei, dass Arbeitnehmer angaben, in den vier Wochen vor der Befragung mindestens einmal von zu Hause aus gearbeitet zu haben.
Die Zahl der Homneoffice-Nutzer stieg auch vor Corona, allerdings recht langsam. Im Jahr 2019 - dem letzten Jahr vor Beginn der Pandemie - lag sie bei 13 Prozent. Im Jahr 2020 sprang sie dann auf einen Wert von 21 Prozent, der 2021 sogar bis auf 25 Prozent kletterte; der bisher höchste erreichte Wert.
Wer kann heute aus dem HomeOffice arbeiten?
Homeoffice ist nicht in allen Branchen möglich. Das ifo-Institut machte den höchsten Anteil unter Beschäftigten im Dienstleistungsbereich aus; dort liegt er bei 34,1 Prozent. In der Industrie sind es 16 Prozent, im Handel 12,2 und in der Baubranche nur 5,4 Prozent.
Unterschiede gibt es offenbar auch, wenn man die Größe der Untenehmen berücksichtigt. In kleinen und mittleren Unternehmen ist es den ifo-Angaben zufolge merklich weniger verbreitet von zu Hause aus zu arbeiten: 20,5 Prozent der dort Beschäftigten arbeitet regelmäßig im Homeoffice; in großen Unternehmen liegt der Anteil dagegen bei 32,1 Prozent.
Gibt es einen Trend zurück ins Büro?
In der Statistik schlägt sich das noch nicht wirklich nieder, doch es gibt Ankündigungen unterschiedlicher Unternehmen, die wieder vermehrt Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zurück ins Büro holen wollen. So etwa die Deutsche Bank, die eine weitreichende Präsenzpflicht durchsetzen will - und damit für Unmut unter ihren Beschäftigten sorgt. Auch in den USA gibt es eine Reihe von Firmen, die das Homeoffice deutlich zurückfahren wollen, darunter auch Branchenriesen wie Amazon.
Ob die Unternehmen mit dieser Strategie wirklich erfolgreich sein werden, ist allerdings noch unklar. Eine internationale Studie kommt nämlich zu dem Schluss, dass rund 40 Prozent der Arbeitnehmerinnern und Arbeitnehmer zumindest mittelfristig kündigen würden, sollte ihr Arbeitgeber ein Homeoffice-Verbot aussprechen.
Das ifo-Institut hält nur eine teilweise Rückkehr ins Büro für sinnvoll. ifo-Experte Alipour erklärt aber, es sei unbestritten, dass Präsenzarbeit dem Homeoffice in einigen Bereichen überlegen sei. Beispielsweise beim Transfer von Wissen, bei Kreativität in der Gruppe oder bei sozialen Aspekten.