Bald, voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres, können auch in Großbritannien homosexuelle Paare nicht nur wie bislang schon eine eingetragene Partnerschaft schließen, sondern eine regelrechte Ehe. Schon vor zwei Wochen hatte das Unterhaus in dritter Lesung mit 366 gegen 161 Stimmen für die Reform gestimmt. Nun machte auch das Oberhaus den Weg frei dafür.
Gegen den ausdrücklichen Rat der Kirchen billigten die Lords das umstrittene Gesetz, das vor allem die Konservative Partei David Camerons spaltet. Der hatte schon vor fast zwei Jahren auf einem Parteitag bekannt:
"Konservative glauben an Beziehungen, die uns aneinander binden. Daran, dass die Gesellschaft stärker ist, wenn wir uns gegenseitig verpflichten und helfen. Deswegen unterstütze ich die gleichgeschlechtliche Ehe nicht, obwohl ich ein Konservativer bin, sondern weil ich ein Konservativer bin."
Und so brachte seine Parteifreundin Baroness Stowell das Gesetz der konservativ-liberalen Regierung Anfang der Woche mit folgender Begründung ins Oberhaus ein:
"Diese Koalitionsregierung glaubt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung ist. Die Erlaubnis zur Ehe ist für schwule und lesbische Paare wirklich wichtig, denn es markiert die endgültige Anerkennung, wer sie sind."
Ein Argument, das viele in der konservativen Partei nicht überzeugt. Sie beharren wie die anglikanische Church of England oder die katholische Kirche darauf, dass der Begriff Ehe der Partnerschaft zwischen Mann und Frau vorbehalten bleiben solle. Lord Tebitt, Kabinettmitglied unter Margaret Thatcher bestritt, dass es derzeit Ungleichheit und Diskriminierung von Homosexuellen gebe, die mit dem Gesetz beseitigt würde:
"Die Rechte eines homosexuellen Mannes sind mit meinen Rechten identisch. Wir sind beide frei, eine Frau zu heiraten. Weder er noch ich dürfen einen anderen Mann heiraten. Unsere Positionen sind identisch."
Auch Erzbischof Justin Welby, seit Januar Oberhaupt der anglikanischen Kirche und in dieser Eigenschaft Mitglied des Oberhauses, kritisierte das Gesetz:
"Es verwechselt Ehe mit Hochzeit. Es unterstellt, dass der berechtigte Wunsch nach Gleichberechtigung, den ich teile, Uniformität bedeuten müsse. Die Ehe wird beseitigt, neu definiert und neu geschaffen; das Konzept der Ehe als maßgebender Platz für die Fortpflanzung geht verloren und die Familie in ihrer normalen Bedeutung, die älter als der Staat und die Grundlage unserer Gesellschaft ist, sie wird geschwächt."
Argumente, die Lord Deben zurückwies. Als Konservativer und Katholik glaube er persönlich an die traditionelle Ehe. Aber als Parlamentarier könne er dies nicht der gesamten Gesellschaft vorschreiben. Es gehe mit dem Gesetz nicht um die kirchliche, sondern die staatliche Eheschließung.
"Die wissenschaftlichen Erkenntnisse haben sich verändert. Wir wissen jetzt, dass Homosexuelle nur vom eigenen Geschlecht angezogen werden, es sind keine Heterosexuellen, die sich falsch verhalten, sondern Homosexuelle, die sich natürlich verhalten. Unter solchen Umständen hat der Staat kein Recht ihnen zu sagen: Wir behandeln Euch nicht wie gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft."
Schon seit 2005 können schwule und lesbische Paare in Großbritannien ihre Partnerschaft gesetzlich eintragen lassen. Mit dem neuen Gesetz werden staatlich anerkannte Ehen Homosexueller möglich.
Gegen den ausdrücklichen Rat der Kirchen billigten die Lords das umstrittene Gesetz, das vor allem die Konservative Partei David Camerons spaltet. Der hatte schon vor fast zwei Jahren auf einem Parteitag bekannt:
"Konservative glauben an Beziehungen, die uns aneinander binden. Daran, dass die Gesellschaft stärker ist, wenn wir uns gegenseitig verpflichten und helfen. Deswegen unterstütze ich die gleichgeschlechtliche Ehe nicht, obwohl ich ein Konservativer bin, sondern weil ich ein Konservativer bin."
Und so brachte seine Parteifreundin Baroness Stowell das Gesetz der konservativ-liberalen Regierung Anfang der Woche mit folgender Begründung ins Oberhaus ein:
"Diese Koalitionsregierung glaubt, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Veränderung ist. Die Erlaubnis zur Ehe ist für schwule und lesbische Paare wirklich wichtig, denn es markiert die endgültige Anerkennung, wer sie sind."
Ein Argument, das viele in der konservativen Partei nicht überzeugt. Sie beharren wie die anglikanische Church of England oder die katholische Kirche darauf, dass der Begriff Ehe der Partnerschaft zwischen Mann und Frau vorbehalten bleiben solle. Lord Tebitt, Kabinettmitglied unter Margaret Thatcher bestritt, dass es derzeit Ungleichheit und Diskriminierung von Homosexuellen gebe, die mit dem Gesetz beseitigt würde:
"Die Rechte eines homosexuellen Mannes sind mit meinen Rechten identisch. Wir sind beide frei, eine Frau zu heiraten. Weder er noch ich dürfen einen anderen Mann heiraten. Unsere Positionen sind identisch."
Auch Erzbischof Justin Welby, seit Januar Oberhaupt der anglikanischen Kirche und in dieser Eigenschaft Mitglied des Oberhauses, kritisierte das Gesetz:
"Es verwechselt Ehe mit Hochzeit. Es unterstellt, dass der berechtigte Wunsch nach Gleichberechtigung, den ich teile, Uniformität bedeuten müsse. Die Ehe wird beseitigt, neu definiert und neu geschaffen; das Konzept der Ehe als maßgebender Platz für die Fortpflanzung geht verloren und die Familie in ihrer normalen Bedeutung, die älter als der Staat und die Grundlage unserer Gesellschaft ist, sie wird geschwächt."
Argumente, die Lord Deben zurückwies. Als Konservativer und Katholik glaube er persönlich an die traditionelle Ehe. Aber als Parlamentarier könne er dies nicht der gesamten Gesellschaft vorschreiben. Es gehe mit dem Gesetz nicht um die kirchliche, sondern die staatliche Eheschließung.
"Die wissenschaftlichen Erkenntnisse haben sich verändert. Wir wissen jetzt, dass Homosexuelle nur vom eigenen Geschlecht angezogen werden, es sind keine Heterosexuellen, die sich falsch verhalten, sondern Homosexuelle, die sich natürlich verhalten. Unter solchen Umständen hat der Staat kein Recht ihnen zu sagen: Wir behandeln Euch nicht wie gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft."
Schon seit 2005 können schwule und lesbische Paare in Großbritannien ihre Partnerschaft gesetzlich eintragen lassen. Mit dem neuen Gesetz werden staatlich anerkannte Ehen Homosexueller möglich.