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Honeymoon

Fast eilig hastet der Vollmond heute Nacht über den Himmel. Zwischen Auf- und Untergang liegen in der Mitte Deutschlands heute knapp sieben Stunden. Jeder andere Vollmond des Jahres bleibt länger über dem Horizont.

Von Damond Benningfield |
    Zu erklären ist dieses Phänomen damit, dass der Vollmond am Himmel der Erde stets das Gegenteil von dem tut, was die Sonne macht.

    In zehn Tagen beginnt auf der nördlichen Erdhalbkugel der Sommer. Dann erreicht die Sonne ihren höchsten Punkt. Zwischen Auf- und Untergang liegen an dem Tag rund 15 ½ Stunden. Genau deshalb steht der Vollmond jetzt relativ tief am Himmel und ist nur wenige Stunden zu sehen.

    Weil der Mond seine Bahn jetzt ziemlich tief über den Himmel zieht, sehen wir ihn durch eine dickere Luftschicht als im Winter, wenn er hoch am Himmel steht. Statt in silbernem zeigt er sich deshalb jetzt in gelblichem Licht. Das könnte der Grund sein, warum man in einigen Ländern den Junivollmond als "Honeymoon" - Honigmond - bezeichnet.

    In vielen nördlichen Ländern ist das späte Frühjahr seit vielen Jahrhunderten die beliebteste Heiratszeit. Honig galt als das Symbol der Fruchtbarkeit. Deshalb entwickelten sich Traditionen, nach denen den Frischverheirateten 30 Tage lang nach ihrer Hochzeit Honigwein und Honiggebäck zur Verfügung stand. In diesem Brauch könnte die Wurzel für den Begriff "Honeymoon" liegen - den Flitterwochen der Angelsachsen.