""Wir können Prognosen aufstellen. Prognosen zur künstlichen Produktion neuer Thunfischbestände. Das war bisher nicht möglich. Diese Fische außerhalb des Meeres zu züchten, misslang immer wieder. Die Tiere sind sehr freiheitsliebend und reproduzieren sich nicht in einem Becken”"
Dem Biologen Gregorio De Metrio und einem Team von Kollegen ist es gelungen, den roten Thunfisch künstlich zu befruchten. Ein großer Erfolg –denn die Thunfischbestände im Mittelmeer nehmen drastisch ab. Die bis zu drei Meter langen und maximal 700 kg schweren Tiere, die ein Alter von 30 Jahren erreichen können, sind zu Opfern der Fischereiindustrie geworden. Nicht nur ausgewachsene Fische geraten in die Netze, sondern auch der Nachwuchs. Aus diesem Grund organisierten die Universität Bari und das meereswissenschaftliche Institut in Taranto ein Projekt mit dem Ziel, rote Thunfische zu züchten. Gregorio De Metrio:
""Wir haben uns bei unserer Arbeit auf den so genannten roten Thunfisch konzentriert. Einige 100 Exemplare haben wir in schwimmenden Käfigen vor der Küste von Vibo Marina eingefangen. Unter solchem Umständen blockiert sich der Reproduktionszyklus der weiblichen Tiere. Die Männchen bleiben in Paarungsstimmung, aber leider nicht die Weibchen. Wir nennen das Reproduktionsstress. Wir wollten herausfinden, ob sich die Weibchen trotzdem befruchten lassen .”"
Um günstige Bedingungen für eine künstliche Befruchtung zu schaffen, muss zunächst einmal die Temperatur stimmen: deshalb die Käfige im Meereswasser, wo die Temperatur bei mindestens 22 Grad liegt. In Reproduktionsbecken an Land müsste diese Temperatur künstlich erzeugt werden, und das ist teuer. In diesen Meerwasserkäfigen werden die Thunfisch-Weibchen beschossen: mit bis zu fünf Zentimeter langen und spaghettidünnen Metallröhrchen, die dem erwachsenen Tier nichts anhaben können. Die Röhrchen enthalten das Hormon Gonado-Liberin. Es soll den Eisprungs herbeiführen und findet auch bei Menschen Anwendung. Das Hormon wird dem Thalamus der Tiere entnommen –einem Areal im Zwischenhirn – kann aber auch künstlich hergestellt werden. Dazu die am Projekt beteiligte Biologin Anna Martinelli:
""Ein Weibchen nach dem anderen wird mit den Hormonröhrchen beschossen. Wir nutzen dafür eine Art Pistole, ähnlich denen, die man für die Betäubung großer Tiere einsetzt. Das tut den Tieren nicht weh. Die Geschosse gehen nur wenige Zentimeter tief ins Fleisch. Die Hormone werden im Körper des Fisches langsam freigesetzt und stimulieren bei den Weibchen die Produktion von Sexualhormonen”"
Auf diese Weise geraten die Thunfische auch in der Gefangenschaft in Paarungsstimmung. Das heißt aber leider noch nicht, dass die befruchten Eier auch überleben: noch ist offen, wie viele überlebenstüchtige neue Thunfische im Meereswasserkäfig zur Welt kommen werden. Dennoch sind die Forscher davon überzeugt, dass es bald schon möglich sein wird, Thunfische in großen Mengen zu züchten um auf diese Weise der immer größer werdenden Nachfrage nach dem roten Thunfisch auf dem Weltmarkt gerecht zu werden.
Dem Biologen Gregorio De Metrio und einem Team von Kollegen ist es gelungen, den roten Thunfisch künstlich zu befruchten. Ein großer Erfolg –denn die Thunfischbestände im Mittelmeer nehmen drastisch ab. Die bis zu drei Meter langen und maximal 700 kg schweren Tiere, die ein Alter von 30 Jahren erreichen können, sind zu Opfern der Fischereiindustrie geworden. Nicht nur ausgewachsene Fische geraten in die Netze, sondern auch der Nachwuchs. Aus diesem Grund organisierten die Universität Bari und das meereswissenschaftliche Institut in Taranto ein Projekt mit dem Ziel, rote Thunfische zu züchten. Gregorio De Metrio:
""Wir haben uns bei unserer Arbeit auf den so genannten roten Thunfisch konzentriert. Einige 100 Exemplare haben wir in schwimmenden Käfigen vor der Küste von Vibo Marina eingefangen. Unter solchem Umständen blockiert sich der Reproduktionszyklus der weiblichen Tiere. Die Männchen bleiben in Paarungsstimmung, aber leider nicht die Weibchen. Wir nennen das Reproduktionsstress. Wir wollten herausfinden, ob sich die Weibchen trotzdem befruchten lassen .”"
Um günstige Bedingungen für eine künstliche Befruchtung zu schaffen, muss zunächst einmal die Temperatur stimmen: deshalb die Käfige im Meereswasser, wo die Temperatur bei mindestens 22 Grad liegt. In Reproduktionsbecken an Land müsste diese Temperatur künstlich erzeugt werden, und das ist teuer. In diesen Meerwasserkäfigen werden die Thunfisch-Weibchen beschossen: mit bis zu fünf Zentimeter langen und spaghettidünnen Metallröhrchen, die dem erwachsenen Tier nichts anhaben können. Die Röhrchen enthalten das Hormon Gonado-Liberin. Es soll den Eisprungs herbeiführen und findet auch bei Menschen Anwendung. Das Hormon wird dem Thalamus der Tiere entnommen –einem Areal im Zwischenhirn – kann aber auch künstlich hergestellt werden. Dazu die am Projekt beteiligte Biologin Anna Martinelli:
""Ein Weibchen nach dem anderen wird mit den Hormonröhrchen beschossen. Wir nutzen dafür eine Art Pistole, ähnlich denen, die man für die Betäubung großer Tiere einsetzt. Das tut den Tieren nicht weh. Die Geschosse gehen nur wenige Zentimeter tief ins Fleisch. Die Hormone werden im Körper des Fisches langsam freigesetzt und stimulieren bei den Weibchen die Produktion von Sexualhormonen”"
Auf diese Weise geraten die Thunfische auch in der Gefangenschaft in Paarungsstimmung. Das heißt aber leider noch nicht, dass die befruchten Eier auch überleben: noch ist offen, wie viele überlebenstüchtige neue Thunfische im Meereswasserkäfig zur Welt kommen werden. Dennoch sind die Forscher davon überzeugt, dass es bald schon möglich sein wird, Thunfische in großen Mengen zu züchten um auf diese Weise der immer größer werdenden Nachfrage nach dem roten Thunfisch auf dem Weltmarkt gerecht zu werden.