
Beide stehen genau nebeneinander, die hauchdünne Sichel links, Venus rechts. Übermorgen früh ist der Mond schon ein Stück weiter gewandert und befindet sich links unterhalb des Morgensterns. Die für uns sichtbare Hälfte des Mondes ist morgen früh zu knapp zehn Prozent beleuchtet. Das Mondalter beträgt 26,5 Tage – das ist die Zeitspanne, die seit dem letzten Neumond vergangen ist.

Mond kurz nach Entstehung der Erde gebildet
Übermorgen ist der Mond noch einen Tag älter und nur noch zu vier Prozent beleuchtet. Zum Neumond Freitag Abend springt diese Zählung wieder auf null – und der Mond wird wieder "jung". Tatsächlich ist der Mond sehr alt. Er hat sich kurz nach der Entstehung der Erde gebildet. Damals – so die Theorie – wurde unser Planet von einem etwa marsgroßen Körper gerammt.
Dabei schleuderte viel Material aus dem Erdmantel hinaus ins All und verklumpte zum Mond. Das geschah, wie jetzt Modellrechnungen eines Teams des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt nahelegen, vor 4,4 Milliarden Jahren. Damit ist der Mond knapp 100 Millionen Jahre jünger als bisher angenommen. Morgen früh steht neben der Venus also ein physisch überraschend junger, von seiner Phase her aber sehr alter Mond. Ob jung oder alt: Treffen der Mondsichel mit hellen Planeten zählen immer zum Schönsten, was der Himmel zu bieten hat.