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Human-Brain-Simulation
Hirnforscher drohen EU-Milliardenprojekt mit Boykott

Eine europäisches Prestige-Projekt steht in der Kritik: In einem offenen Brief werfen über 300 Hirnforscher dem Human-Brain-Projekt der EU-Kommission schlechtes Management vor. Ziel des Milliardenprojekts ist es, in einem Supercomputer ein vollständiges Modell des menschlichen Gehirns nachzubauen.

Stefan Rotter im Gespräch mit Ralf Krauter | 09.07.2014
    Das Modell eines menschlichen Gehirns
    Im Human-Brain-Projekt soll ein Computermodell des menschlichen Gehirns entwickelt werden (dpa / picture alliance / Weigel)
    Mit dem Modell wollen die Forscher besser verstehen, wie das Gehirn funktioniert, um der Entwicklung künstlicher Intelligenz auf die Sprünge zu helfen und neue Wege für den Kampf gegen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu finden.
    Knapp 650 Millionen Euro stellt die EU-Kommission für dieses Projekt bereit. Aus den beteiligten Ländern soll noch mal fast genauso soviel Geld fließen. Aber möglicherweise kommt es gar nicht dazu, weil über 200 Hirnforscher, die sich um die Fördermittel bewerben müssten, Brüssel nun in einem offenen Brief mit einem Boykott drohen.
    Unterzeichnet hat das Schreiben auch Professor Stefan Rotter, vom Bernstein Center for Computational Neuroscience der Uni Freiburg. Ralf Krauter hat mit ihm über die Kritik am Human-Brain-Projekt gesprochen.
    Den vollständigen Beitrag können Sie für mindestens fünf Monate nach der Sendung in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.