Freitag, 17. Mai 2024

Planungen für Fußball-WM 2034
Human Rights Watch sieht mögliche WM in Saudi-Arabien als "Betrug an FIFA-Agenda"

Der Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch in Deutschland, Michalski, hat eine mögliche Vergabe der Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien scharf kritisiert. "Gar nichts" halte er von einer Weltmeisterschaft dort, sagte Michalski in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

31.10.2023
    Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland
    Wenzel Michalski, Direktor von Human Rights Watch Deutschland (imago/jürgen heinrich)
    Der Fußballverband FIFA habe sich eine Agenda gegeben, die besage, dass Austräger von Weltmeisterschaften Menschenrechte einhalten müssen. Das sei bei Saudi-Arabien überhaupt nicht der Fall, so Michalski weiter. Eine Vergabe an das Land würde für ihn Betrug an all denjenigen bedeuten, die an die Menschenrechtsagenda der FIFA glaubten. 
    Schon im Zuge der WM Ende vergangenen Jahres in Katar hatte es massive Kritik am Fußballverband FIFA gegeben. Michalski sagte, er wolle die beiden Länder gar nicht vergleichen. Die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien sei aber noch einen Grad schlimmer als in Katar.

    Saudi-Arabien ist bereits auf der Zielgeraden

    Unterdessen ist klar, dass Saudi-Arabien wohl den Zuschlag für die Ausrichtung der WM bekommen dürfte. Heute läuft die Frist ab, bis zu der Länder ihr Interesse an einer Bewerbung klar machen müssen. Neben Saudi-Arabien galt nur noch Australien als Kandidat - hat sich dann aber zurückgezogen. An einem Zuschlag für Saudi-Arabien gibt es damit kaum noch Zweifel.
    Diese Nachricht wurde am 31.10.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.