
Auf dem Mittelstreifen vor der Botschaft wurden zahlreiche Blumen, Grablichter und Bilder Nawalnys niedergelegt. An dem Protest beteiligten sich auch einige Anhänger der russischen Protestgruppe "Pussy Riot".
Gedenkveranstaltungen in Russland: 400 Festnahmen, erste Haftstrafen verhängt
Nach der Nachricht vom Tod Nawalnys am Freitag hatte es bereits in Berlin, Warschau, Amsterdam, London und weiteren Städten Proteste und Gedenkveranstaltungen gegeben. In Russland selbst registrierte die Nichtregierungsorganisation OWD-Info bisher mindestens 400 Festnahmen in 36 Städten - darunter Moskau und Sankt Petersburg. Den Angaben zufolge wurden bereits Haftstrafen von bis zu zwei Wochen verhängt.
Heute besuchte die US-Botschafterin in Moskau, Tracy, eine improvisierte Gedenkstätte für Nawalny. Am Mahnmal für die Opfer politischer Unterdrückung in der Sowjetzeit legte sie Blumen nieder. Es ist zu einem Gedenkort für Nawalny geworden. Die Polizei errichtete inzwischen Absperrungen, um Trauerbekundungen zu unterbinden.
Nawalnys Leichnam in nordsibirischer Klinik?
Gestern war zunächst unklar, wo sich die Leiche des Oppositionspolitikers befindet. Einem Bericht der kremlkritischen "Nowaja Gaseta Europa" zufolge wird sie in einem Krankenhaus in Salechard aufbewahrt. Demnach fand bis gestern keine Obduktion statt.
Die Stadt Salechard liegt rund 50 Kilometer Luftlinie vom Straflager entfernt, in dem Nawalny am Freitag gestorben ist. Laut OWD-Info unterzeichneten mehr als 12.000 Menschen einen Aufruf, in dem die russischen Behörden zur Übergabe des Leichnams an Nawalnys Angehörigen aufgefordert werden.
Diese Nachricht wurde am 18.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.