
Mindestens acht Menschen sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministers Abiad getötet und mehr als 2.700 verletzt worden, als landesweit Pager explodierten, die von der Hisbollah-Miliz zur Kommunikation benutzt werden. Der Zustand von rund 200 Verletzten sei kritisch, erklärte Abiad bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Beirut. Betroffen sind nach Angaben der Schiitenmiliz zahlreiche Mitglieder der Organisation, darunter auch hochrangige Vertreter. Es soll darüber hinaus auch zivile Opfer geben. Iranischen Medienberichten zufolge wurde auch der iranische Botschafter im Libanon verletzt. Auch aus Syrien wurden ähnliche Explosionen gemeldet.
In Videos von Überwachungskameras war zu sehen, wie es etwa in Supermärkten zu kleineren Explosionen kam. Teils lagen Menschen danach am Boden. Die Explosionen ereigneten sich örtlichen Medien zufolge in den südlichen Vororten Beiruts, wo die Hisbollah besonders stark ist, sowie im Süden des Landes. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf.
Hisbollah: "Israel wird seine gerechte Strafe bekommen"
Der genaue Hergang der Explosionen ist offiziell noch unklar. Die Hisbollah erklärte jedoch, die Vorfälle seien die Folge eines Eindringens Israels in das Kommunikationssystem der Miliz. Israel werde dafür seine "gerechte Strafe" bekommen. Die israelische Armee kommentierte die Vorfälle im Libanon zunächst nicht.
Die israelische Regierung hatte erst kürzlich mitgeteilt, dass sie ihre Kriegsziele auf den Konflikt mit der Hisbollah im Libanon ausgeweitet habe. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet fast täglich zu Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Auf beiden Seiten gab es infolge des Beschusses Tote.
Diese Nachricht wurde am 17.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.