
Der Zug mit rund 80 Wagen und mehr als 100 Gruppen zog von der Leipziger Straße über den Potsdamer Platz und die Siegessäule bis zum Brandenburger Tor. Dort war neben der Abschlusskundgebung ein Programm aus Musik und Reden geplant, das bis Mitternacht gehen soll. Der Regierende Bürgermeister Wegner und weitere Senatsmitglieder nahmen auch an der Parade teil. Der CDU-Politiker betonte, er wolle deutlich machen, dass Berlin Hass, Diskriminierung oder Gewalt gegen die queere Community nicht dulde. Er sagte am Rande der Demonstration dem "Tagesspiegel", für ihn gehöre die Regenbogenfahne in die Mitte der Gesellschaft.
Auf vielen Schildern und in Redebeiträgen zur Eröffnung ging es um die politische Debatte über das Hissen der Regenbogenfahne auf dem Bundestag in Berlin. Parlamentspräsidentin Klöckner von der CDU hatte dies untersagt und damit eine Kontroverse ausgelöst. Zudem durfte sich das queere Regenbogennetzwerk der Bundestagsverwaltung nicht an der Parade beteiligen. Einige Mitglieder protestierten beim CSD gegen diese Entscheidung.
Botschaften auf "Zirkuszelt"-Bemerkung des Bundeskanzlers
Zahlreichen Demonstrantinnen und Demonstranten nutzen die "Zirkuszelt"-Bemerkung von Bundeskanzler Merz als Vorlage für kreative Botschaften. Auf Schildern standen unter anderem Sprüche wie "Genau mein Zirkus" oder "Manege frei für Demokratie, Vielfalt und Liebe".
Merz hatte die Entscheidung von Bundestagspräsidentin Klöckner (beide CDU), zur Regenbogenflagge mit den Worten verteidigt: "Der Bundestag ist ja nun kein Zirkuszelt." Dies hatte viel Kritik ausgelöst.
Zu einer rechtsextremen Kundgebung gegen den CSD versammelten sich heute laut Berliner Polizei etwa 100 Menschen. Demnach gab es mehrere Festnahmen. Es seien unter anderem Verfahren wegen Beleidigung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz eingeleitet worden. Die Kundgebung wurde den Angaben zufolge beendet. Die Polizei ist mit rund 1.300 Kräften im Einsatz.
Diese Nachricht wurde am 26.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.