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UNO-Bericht
Hunderttausende Menschen im Irak verschwunden

Im Irak haben Milizen, Armee und Polizeiorganisationen in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Hunderttausend Menschen verschwinden lassen.

    Das Foto zeigt einen US-Soldaten, der am 9. April 2003 das Gesicht der Statue des irakischen Präsidenten Saddam Hussein mit der US-Flagge auf dem al-Fardous-Platz in Bagdad bedeckt.
    Unter Machthaber Saddam Hussein sind bis zu 290.000 Personen verschwunden. Danach wurden zehntausende Iraker in Gefängnissen unter US-amerikanischer und britischer Leitung inhaftiert. (AFP / RAMZI HAIDAR)
    Das geht aus einem heute in Genf vorgestellten UNO-Bericht hervor. Demnach verschwanden Schätzungen zufolge während der Herrschaft der Baath-Partei und Machthaber Saddam Hussein von 1968 bis 2003 bis zu 290.000 Personen. Nach dem Sturz Husseins wurden laut dem Bericht 96.000 Iraker in Gefängnissen unter US-amerikanischer und britischer Leitung inhaftiert, vielfach ohne dass ihre Familien Nachricht erhielten. Auch nach dem Abzug der US-Truppen setzte sich die Praxis des Verschwindenlassens mutmaßlicher Regierungsgegner und angeblicher Terroristen fort.
    Die UNO rief die Regierung in Bagdad auf, ein nationales Register für verschwundene Personen zu schaffen.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.