"Das ist deshalb so schwierig, weil sich die Erkrankung, die Vermehrung des Virus, innerhalb des zentralen Nervensystems vollzieht, das heißt, das Virus kommt im Blut, in anderen leicht erreichbaren Körperflüssigkeiten nicht vor oder nur in sehr niedriger Konzentration, und zudem wird es beispielsweise im Speichel, in der Hirnrückenmarksflüssigkeit – dem Liquor – nur von Zeit zu Zeit ausgeschieden, so daß hier eine Probe, die man testet, an einem Tag X positiv sein kann, und an einen Tag X plus eins negativ sein kann."
Ein negatives Testergebnis aber wäre fatal: Es würde nämlich Virusfreiheit anzeigen, obwohl der Organspender infiziert ist. Zwischen 1977 und 2005 gab es in Deutschland nur 24 Todesfälle durch Tollwut. Daß jetzt ausgerechnet ein Organspender dazu zählte, ist - statistisch gesehen – extrem unwahrscheinlich. Gleichwohl plädiert Dr. Christian Drosten vom Bernhard-Nocht-Insitut für Tropenmedizin Hamburg für eine Schutzimpfung von Organempfängern, und zwar schon dann, wenn sie auf die Warteliste kommen
"Wichtig ist dabei sicher aber auch die Psyche. Man würde gerade als Organempfänger bei der Möglichkeit, sich impfen zu lassen, wohl aus psychischen Gründen, wenn man sich zutraut, diesen Impfstoff zu vertragen, sich dafür entscheiden. Was man deswegen dafür machen könnte, wäre obligatorisch nicht einfach jeden zu impfen, der auf die Warteliste gesetzt wird, sondern jeden über die Möglichkeit der Impfung aufzuklären und ihm die Impfung anzubieten."
In Europa spielt die Tollwut durch die orale Impfung der Füchse fast keine Rolle mehr. Anders in den tropischen Ländern. Dort übertragen Hyänen, vor allem aber Hunde und sogar Fledermäuse – besonders die blutleckenden Arten Südamerikas - die tödlich verlaufende Tollwut. Allein in Afrika und Asien sterben 55.000 Menschen jedes Jahr durch den Biß eines Tollwut infizierten Tieres. Touristen, die exotische Länder ansteuern, sind nach Meinung von Experten gut beraten, den Katalog der Reiseimpfungen entsprechend zu erweitern. Dr. Stefan Ross, der in Essen Impfberatungen anbietet, muß allerdings viel Überzeugungsarbeit leisten.
"Ich biete selbstverständlich an, eine sogenannte präexpositionelle Impfung durchzuführen, dies wird aber nur zu einem geringen Prozentsatz der Fälle wahrgenommen, weil die Kosten für eine solche Impfung offensichtlich so hoch sind, daß so mancher sie nicht aus eigener Tasche tragen möchte."
Rund 150 Euro kostet die Impfung gegen Tollwut. Sie bietet einen vollständigen Schutz gegenüber dem Gros der Tollwutviren. Nur bei den Genotypen fünf und sechs, die speziell in Fledermäusen vorkommen, fällt der Schutz etwas geringer aus. Wer von einem tollwutinfizierten Tier gebissen wurde, kann mit einer Schutzimpfung immer noch auf die sichere Seite gelangen, solange die Krankheit nicht ausgebrochen ist. Die sogenannte "Inkubationszeit" kann vereinzelt sogar mehrere Jahre dauern. Prof. Thomas Schulz – Direktor der Virologie, Medizinische Hochschule Hannover.
"Die Inkubationszeit hängt sehr davon ab, wie nahe am zentralen Nervensystem der initiale Biß erfolgt. Und wieviel Virus übertragen wird. Das Virus muß sich erst aufbauen im Körper, dazu braucht es Zeit. Je weiter weg vom Gehirn es ist, am Fuß zum Beispiel, desto länger die Inkubationszeit. Die extremen Unterschiede, die man sieht, zwischen wenigen Wochen bis zu – in manchen Fällen – mehr als fünf Jahren, hängt eher mit solchen Faktoren zusammen. Mehr als 60 Prozent haben eine Inkubationszeit innerhalb von neun Monaten. "
In jedem Fall gilt: keine Zeit verstreichen zu lassen. Betroffene sollten sofort den nächsten Arzt aufsuchen. Die Tollwutimpfung erzeugt nach Angaben der Virologen keine besonderen Nebenwirkungen. Vereinzelt können Kopfschmerzen auftreten, aber das – so Prof. Thomas Schulz aus Hannover - könne auch bei anderen Impfungen – zum Beispiel gegen Grippe oder Tetanus – passieren.
Ein negatives Testergebnis aber wäre fatal: Es würde nämlich Virusfreiheit anzeigen, obwohl der Organspender infiziert ist. Zwischen 1977 und 2005 gab es in Deutschland nur 24 Todesfälle durch Tollwut. Daß jetzt ausgerechnet ein Organspender dazu zählte, ist - statistisch gesehen – extrem unwahrscheinlich. Gleichwohl plädiert Dr. Christian Drosten vom Bernhard-Nocht-Insitut für Tropenmedizin Hamburg für eine Schutzimpfung von Organempfängern, und zwar schon dann, wenn sie auf die Warteliste kommen
"Wichtig ist dabei sicher aber auch die Psyche. Man würde gerade als Organempfänger bei der Möglichkeit, sich impfen zu lassen, wohl aus psychischen Gründen, wenn man sich zutraut, diesen Impfstoff zu vertragen, sich dafür entscheiden. Was man deswegen dafür machen könnte, wäre obligatorisch nicht einfach jeden zu impfen, der auf die Warteliste gesetzt wird, sondern jeden über die Möglichkeit der Impfung aufzuklären und ihm die Impfung anzubieten."
In Europa spielt die Tollwut durch die orale Impfung der Füchse fast keine Rolle mehr. Anders in den tropischen Ländern. Dort übertragen Hyänen, vor allem aber Hunde und sogar Fledermäuse – besonders die blutleckenden Arten Südamerikas - die tödlich verlaufende Tollwut. Allein in Afrika und Asien sterben 55.000 Menschen jedes Jahr durch den Biß eines Tollwut infizierten Tieres. Touristen, die exotische Länder ansteuern, sind nach Meinung von Experten gut beraten, den Katalog der Reiseimpfungen entsprechend zu erweitern. Dr. Stefan Ross, der in Essen Impfberatungen anbietet, muß allerdings viel Überzeugungsarbeit leisten.
"Ich biete selbstverständlich an, eine sogenannte präexpositionelle Impfung durchzuführen, dies wird aber nur zu einem geringen Prozentsatz der Fälle wahrgenommen, weil die Kosten für eine solche Impfung offensichtlich so hoch sind, daß so mancher sie nicht aus eigener Tasche tragen möchte."
Rund 150 Euro kostet die Impfung gegen Tollwut. Sie bietet einen vollständigen Schutz gegenüber dem Gros der Tollwutviren. Nur bei den Genotypen fünf und sechs, die speziell in Fledermäusen vorkommen, fällt der Schutz etwas geringer aus. Wer von einem tollwutinfizierten Tier gebissen wurde, kann mit einer Schutzimpfung immer noch auf die sichere Seite gelangen, solange die Krankheit nicht ausgebrochen ist. Die sogenannte "Inkubationszeit" kann vereinzelt sogar mehrere Jahre dauern. Prof. Thomas Schulz – Direktor der Virologie, Medizinische Hochschule Hannover.
"Die Inkubationszeit hängt sehr davon ab, wie nahe am zentralen Nervensystem der initiale Biß erfolgt. Und wieviel Virus übertragen wird. Das Virus muß sich erst aufbauen im Körper, dazu braucht es Zeit. Je weiter weg vom Gehirn es ist, am Fuß zum Beispiel, desto länger die Inkubationszeit. Die extremen Unterschiede, die man sieht, zwischen wenigen Wochen bis zu – in manchen Fällen – mehr als fünf Jahren, hängt eher mit solchen Faktoren zusammen. Mehr als 60 Prozent haben eine Inkubationszeit innerhalb von neun Monaten. "
In jedem Fall gilt: keine Zeit verstreichen zu lassen. Betroffene sollten sofort den nächsten Arzt aufsuchen. Die Tollwutimpfung erzeugt nach Angaben der Virologen keine besonderen Nebenwirkungen. Vereinzelt können Kopfschmerzen auftreten, aber das – so Prof. Thomas Schulz aus Hannover - könne auch bei anderen Impfungen – zum Beispiel gegen Grippe oder Tetanus – passieren.