Mittwoch, 08. Mai 2024

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Reinheitsgrad von 83,7 Prozent
IAEA weist im Iran hochangereichertes Uran nach

Die Internationale Atomenergiebehörde hat im Iran Partikel von hochangereichertem Uran gefunden. Behördenchef Grossi teilte in Wien mit, der Reinheitsgrad des Urans liege bei 83,7 Prozent - also knapp unter 90 Prozent, wie es für die Verwendung in Atomwaffen erforderlich sei.

01.03.2023
    Das Foto zeigt den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Rafael Grossi.
    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, Grossi, hat mitgeteilt, dass im Iran sehr hoch angereichertes Uran nachgewiesen wurde. (AFP / Alex Halada)
    Die Proben seien im Januar in der unterirdischen Anreicherungsanlage im iranischen Fordo genommen worden. Die Deutsche Presse-Agentur zitiert aus einem nicht-öffentlichen Protokoll, dass mit der Führung in Teheran darüber Gespräche geführt würden. Die iranischen Behörden hätten darin argumentiert, es handele sich um eine nicht beabsichtigte Urananreicherung in dieser Reinheit.

    Atomverhandlungen liegen auf Eis

    Der Streit um das iranische Atomprogramm dauert seit Jahren an. Unter dem damaligen Präsident Trump hatten sich die USA 2018 aus dem Atomabkommen mit der Islamischen Republik zurückgezogen. Ein Jahr später begann der Iran, die Auflagen aus dem Vertrag nicht mehr zu beachten - und insbesondere auch wieder Uran deutlich höher anzureichern, als in der Vereinbarung festgelegt worden war.
    Die Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Atomabkommens liegen derzeit auf Eis. Ein Grund dafür sind auch die jüngsten Proteste im Iran, die sich gegen die Kopftuchpflicht für Frauen und das Regime insgesamt richten. Viele Politikerinnen und Politiker im Ausland haben deswegen den endgültigen Stopp der Verhandlungen mit dem Regime gefordert.

    Atompolitik auch Thema bei Besuch von Israels Außenminister in Deutschland

    Die Atompolitik des Iran war auch Thema in den Gesprächen von Israels Außenminister Cohen mit seiner deutschen Kollegin Baerbock in Berlin. Cohen rief die Bundesregierung dazu auf, den Druck auf den Iran zu erhöhen, damit dieser keine Atomwaffen entwickele.
    Diese Nachricht wurde am 01.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.