"Wir treffen uns um 15 Uhr im Café", das war die Verabredung am vergangenen Samstag. Ich war pünktlich, und mein Gesprächspartner auch. Klingt normal, ist es aber nicht. "Dass ich pünktlich war", erzählte mir der 40-Jährige später, "sei schon eine besondere Leistung". Unpünktlichkeit als Leiter eines kleinen Unternehmens? Wie soll denn das gehen?
"Da habe ich einen Terminplaner für, wo ich mich auch dran halte. Wenn das da drin steht, dann plane ich auch meinen Tag so, dass das so mit einer halben Stunde, Stunde Verspätung hinhaut, oder ich mach direkt Termin von-bis, also ich sage nie, ich bin um neun da, zwischen neun und elf, sag ich dann."
Na gut, eine halbe bis eine Stunde Verspätung ist nichts für jeden, wenn sich seine Kunden aber auf "Von-bis-Termine" einlassen, ist es ja okay. Aber Termine einzuhalten ist nur ein Teil des täglichen Korsetts. Da müssen Überweisungen getätigt werden, Kunden fordern Kostenvoranschläge, der Anzug muss zum Schneider, das Auto zum TÜV und, und, und ... Der tägliche Organisationswahnsinn eben. Wie bekommt er das hin?
"Ich habe mir ein Buch extra gekauft, schreib da auch alles auf, auch alles, was mir so gerade einfällt, und handle das auch abends ab."
To-do-Listen, wunderbar. Die Methode lernt jeder Schüler und jeder angehende Manager. Dann dürfte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.
"Das geht drei, vier Tage gut, dann finde ich entweder das Buch nicht mehr oder gucke gar nicht mehr rein, weil zu viele andere Sachen dazukommen, oder ich sage, das ist jetzt uninteressant, das und das ist wichtiger."
Da scheitert seine private Anti-Chaos-Strategie zumindest teilweise. Das Buch ist immer noch da, immer noch notiert er mal mehr, mal weniger intensiv die Aufgaben des nächsten Tages. Manchmal arbeitet er die Liste ab, manchmal nicht. Er hat sich an das Durcheinander gewöhnt, und er hat sich daran gewöhnt, sich irgendwie durchzuwurschteln. Auch das ist Teil seiner Strategie: Er weiß, es wird schon klappen – was vielleicht auch ein wenig kölsches Urvertrauen widerspiegelt: "Et hätt noch immer jot jejange." Wirklich verlassen will er sich darauf aber nicht. In einer Selbsthilfegruppe hat er gelernt ...
" ... ruhiger die Sachen anzugehen. Zum Beispiel dieses Muskelentspannungstraining nach Jacobson habe ich gemacht, und dadurch war ich im Alltag auch ruhiger ..."
... zumindest für ein paar Tage, bis irgendetwas wichtiger war und die Entspannungsübungen durchs Raster fielen. Fazit: Jeder entwickelt individuelle Strategien für den Alltag, manchmal helfen sie, manchmal nicht.
"Da habe ich einen Terminplaner für, wo ich mich auch dran halte. Wenn das da drin steht, dann plane ich auch meinen Tag so, dass das so mit einer halben Stunde, Stunde Verspätung hinhaut, oder ich mach direkt Termin von-bis, also ich sage nie, ich bin um neun da, zwischen neun und elf, sag ich dann."
Na gut, eine halbe bis eine Stunde Verspätung ist nichts für jeden, wenn sich seine Kunden aber auf "Von-bis-Termine" einlassen, ist es ja okay. Aber Termine einzuhalten ist nur ein Teil des täglichen Korsetts. Da müssen Überweisungen getätigt werden, Kunden fordern Kostenvoranschläge, der Anzug muss zum Schneider, das Auto zum TÜV und, und, und ... Der tägliche Organisationswahnsinn eben. Wie bekommt er das hin?
"Ich habe mir ein Buch extra gekauft, schreib da auch alles auf, auch alles, was mir so gerade einfällt, und handle das auch abends ab."
To-do-Listen, wunderbar. Die Methode lernt jeder Schüler und jeder angehende Manager. Dann dürfte ja eigentlich nichts mehr schiefgehen.
"Das geht drei, vier Tage gut, dann finde ich entweder das Buch nicht mehr oder gucke gar nicht mehr rein, weil zu viele andere Sachen dazukommen, oder ich sage, das ist jetzt uninteressant, das und das ist wichtiger."
Da scheitert seine private Anti-Chaos-Strategie zumindest teilweise. Das Buch ist immer noch da, immer noch notiert er mal mehr, mal weniger intensiv die Aufgaben des nächsten Tages. Manchmal arbeitet er die Liste ab, manchmal nicht. Er hat sich an das Durcheinander gewöhnt, und er hat sich daran gewöhnt, sich irgendwie durchzuwurschteln. Auch das ist Teil seiner Strategie: Er weiß, es wird schon klappen – was vielleicht auch ein wenig kölsches Urvertrauen widerspiegelt: "Et hätt noch immer jot jejange." Wirklich verlassen will er sich darauf aber nicht. In einer Selbsthilfegruppe hat er gelernt ...
" ... ruhiger die Sachen anzugehen. Zum Beispiel dieses Muskelentspannungstraining nach Jacobson habe ich gemacht, und dadurch war ich im Alltag auch ruhiger ..."
... zumindest für ein paar Tage, bis irgendetwas wichtiger war und die Entspannungsübungen durchs Raster fielen. Fazit: Jeder entwickelt individuelle Strategien für den Alltag, manchmal helfen sie, manchmal nicht.