Es ist die Geschichte einer Kinderbande, der sich Bo und Prosper, zwei junge Ausreißer aus Hamburg, anschließen. Die beiden Brüder sind gerade erst in der Lagunenstadt eingetroffen, da begegnet ihnen Scipio, der "Herr der Diebe" - am Canal Grande.
"Das ist die Prachtstraße von Venedig. Ab hier geht alles mit dem Boot weiter."
Normalerweise. Wir aber nehmen kein Boot. Susanne Kunz-Saponoro zeigt auf eine Karte.
"Wir sind jetzt hier oben, am Bahnhof, und wir machen jetzt einen Spaziergang, wir gehen hier durch dieses Stadtgebiet, irgendwann gehen wir mal über den Canal Grande und gucken uns ne ganze Reihe Sachen an."
Eben die, die im Buch oder im Film vorkommen. Wobei es zum Beispiel das verlassene Kino, in dem sich die Kinder versteckt haben, ìn Wirklichkeit gar nicht gibt. Aber den Markusplatz, den gibt es. Und zu dem wollen wir, wenn auch nicht auf direktem Wege, was in Venedig sowieso nicht geht. Schon gar nicht in San Polo, dem kleinsten und engsten Stadtteil. Susanne Kunz-Saponaro schleust uns durch die Gassen, vorbei an Touristen, die den Stadtplan drehen und wenden und am Ende doch den Schildern folgen, die den Weg weisen zur Rialto-Brücke oder zum Bahnhof - dann stimmt wenigstens die grobe Richtung. Wir laufen quer zum Touristenstrom, überqueren zwei Plätze, die in Venedig fast alle Campo heißen und nicht Piazza, wie im Rest des Landes. Überall zeigt sich der Charme des Morbiden, überall bröckelt der Putz. Plötzlich erhebt sich vor uns ein dunkler Bau: die Santa Maria Gloriosa dei Frari.
"Das kann man auch nicht übersehen, so ne große Kirche. Und was auffällt: (...)
Da sieht man doch einfach den ganzen Ziegelstein. Das war aber früher nicht so. Früher war die verputzt. Und auf den Putz haben die den Ziegelstein raufgemalt. Die Padres, das waren Franziskanermönche, die wollten aller Welt zeigen: Wir sind arm, (...) wir sind ein Bettelorden. Wir bauen nicht mit teurem Material. Aber man musste das trotzdem verputzen, weil sonst die Feuchtigkeit da rein zieht."
Nur drinnen sieht man die Ziegel noch. Und ein monumentales Himmelfahrts-Gemälde von Tizian. Sein Grab ist in der Kirche, er starb an der Pest, weiß Hannah dank Cornelia Funke. Wir gehen nicht in die Kirche, sondern um sie herum.
"So, und hier sind wir wieder an einem Campo, das Campo hat einen Namen, ich glaube, ihr wisst schon – Campo Santa Margherita – genau, das ist das Campo Santa Margherita, in Venedig werden die Campi, die Plätze, immer nach den Kirchen benannt, die an ihnen stehen. Habt ihr hier schon die Kirche gesehen?"
Das nicht, aber einen Kirchturm sehen wir, den Campanile. An dem wacht ein steinerner Drache, so steht es auch im Buch von Cornelia Funke.
"Sie hat hier gut recherchiert. (...) Es geht ein bisschen durcheinander, Film- und Buchlocation, (...) wie bei vielen Filmen, dass man nicht immer da drehen konnte, wo man will, aber zum Beispiel dieses Campo, das ist ja im Buch mit eines der wichtigsten Campi, wo die sich halt eben oft treffen, oft rumlaufen, die Kinder, ihren Einbruch planen, das ist dann eben das Campo Santa Margherita, und da vorne (...) da sieht man die ganzen Postkarten, (...) das ist die Zeitschriftenverkaufsstelle, das ist in Italien immer ganz spannend, da unten kann man schon sehen, da gibt es also viele viele Zeitschriften, in denen es dann halt eben Zugaben für die Kinder gibt, also meine Kinder, die kramen hier mit wachsender Begeisterung rum und finden immer was. (...) Und da kann man sich natürlich als Kind gut rumtreiben, ohne aufzufallen."
Wer nicht auf dem Campo Santa Margherita war, könnte glauben, in ganz Venedig gäbe es kaum Kinder. Hier spielen sie Fußball, springen Seil und strecken den Touristen die Zunge raus. Wir gehen zum Ende des Platzes, dann ein paar Schritte nach rechts und stehen wieder an einem Kanal.
"So, hier haben wir wieder auf der gegenüberliegenden Seite einen schönen Palast, der leidet auch so ein bisschen an dem Feuchtigkeitsproblem, (...) und das ist der Palazzo Zenabio. Sagt dir was, der Palazzo, wenn du den Eingang anguckst? - Das Haus von dem Scipio. - Ja, das ist das Haus von Scipio, (...) das ist der Palast, in dem der Herr der Diebe zuhause ist. Und wir gucken jetzt, dass wir da hereinkommen."
Wir kommen tatsächlich rein, obwohl gerade kräftig gebaut wird, denn bald schon soll hier wieder gedreht werden, die nächsten Folgen von Kommissario Brunetto. Über eine Treppe gelangen wir in einen Raum im ersten Stock.
"Du erinnerst dich sicher, was das für ein Raum ist hier, (...) den hast du bestimmt im Film gesehen ... - Ja, da oben steht dann Scipio und unten ist der Vater mit Gästen oder so. Also wiedererkennen kann ich die Türen und die Balustrade."
Und auf der stand früher das Orchester.
"Das war der Ballsaal eines venezianischen Adelspalastes. Die haben hier ihre Bankette gefeiert, hier konnte man tanzen, das ist groß genug, um so was zu machen. Und das ist ein ganz typischer venezianischer Raum. Wir haben hier auf dem Boden, den Bodenbelag, (...) das ist terrazzo veneziano, unten drunter ist Holz, und dann kommt der Mörtel drauf und in den Mörtel kommen kleine Steinchen und das ist super für venezianischen Untergrund, weil wir leben hier ja im Erdbebengebiet, also in Venedig bekommt man immer alle Erdstöße mit, ob das in Bologna ist oder im Abruzzo wie im letzten Jahr, aber die Bausubstanz, die kann das wunderbar auffangen. Die Baumstäme unten, das wussten die alten Venezianer auch nicht, die bilden ne richtige Pufferzone. Deswegen sind Erdbeben für Venedig nie ein großes Problem gewesen."
Nun fehlt uns noch der Markusplatz. Der aber liegt auf der anderen Seite des Canal Grande. Normalerweise müssten wir jetzt ziemlich weit laufen, zu einer der vier Brücken. Doch Susanne Kunz-Saponaro kennt eine Abkürzung: eine Gondelfähre. Auf dem Weg dorthin erklärt sie uns, warum Gondelfahrten für Touristen so teuer sind: Die Lizenz kostet mehrere hunderttausend Euro.
"Das ist wie ne Taxilizenz, also sagen wir mal so oben im Getto (...) kosten sie so 360.000, und am Markusplatz (...) um die 500.000. In der Regel werden die vererbt. Aber wenn welche auf den Markt kommen, dann gehen die weg wie warme Semmel. Weil so ein Gondoliere hat ja auch ein gutes Gehalt, der verdient ja 80 Euro für 35 Minuten, das sind also in der Stunde locker gesagt 160 Euro, da die Zahl geschützt ist, es gibt halt eben 428 Lizenzen, keine mehr, keine weniger, ist das sehr begehrt und da wird viel Geld für bezahlt."
Wer nur mal kurz mit einer Gondel fahren möchte, nehme ein Traghetto. So heißen die Fähren, die zwischen dem linken und dem rechten Ufer des Canal Grande pendeln. Unsere Überfahrt von Dorsoduro nach San Marco kostet 50 Cent. Was ein richtiger Venezianer ist, bleibt natürlich stehen. Wir dagegen sollten uns lieber hinsetzen, meint Susanne Kunz-Saponaro.
"Alte Schule: Geradesitzen und Hände nach vorne, weil sonst kann man sich an dem Baumstamm hinten ordentlich die Finger klemmen oder den Rücken anrammen. (...) Das ganze Vergnügen dauert ungefähr drei bis vier Minuten, weil man setzt ja nur über, der dreht jetzt, hier sind jetzt zwei Gondolieri drauf, weil das ist ganz schön anstrengend. (...) Das Boot wiegt allein schon 500 Kilo, (...) das geht in die Muskeln. (...) Jetzt fängt es wieder an zu Schaukeln, weil alle aufstehen. Aufpassen beim rausgehen!"
Geschafft. Wir sind in San Marco, ziemlich genau dort, wo Casanova aufwuchs, bevor er er sich als Frauenheld und, ja, auch als Verfasser philosophischer Schriften einen Namen machte.
"Wie Sie wahrscheinlich ahnen können, nähern wir uns jetzt dem Markusplatz."
Ein Torbogen noch, es weitet sich der Blick und wir stehen im Wohnzimmer Venedigs.
Die Basilika. Die Engel auf dem Dachfirst. Die vier Pferde über dem Portal. Der geflügelte Löwe auf der Säule. Alles so, wie von Cornelia Funke beschrieben. Nur Tauben sind fast keine mehr da. Und das nicht nur, weil ihnen die Touristen kaum noch Platz lassen.
"Ja weil man darf sie ja nicht mehr füttern, es ist ja verboten, die Tauben zu füttern, und das hat jetzt zur Folge, dass die Tauben überall sind und nicht nur auf dem Markusplatz überall ihre Exkremente hinterlassen, sondern in ganz Venedig. (...) Da können Sie bis zu 150 Euro bezahlen, wenn Sie Tauben fütternder Weise erwischt werden, aber was die Polizei macht: Die kommt dann, da ist auch wieder policia local, die kommt dann zu Ihnen und sagt: Nee, darf man nicht, hört auf!"
Unsere kleine Führung nähert sich ihrem Ende. Nur in die Basilika will Hannah noch. Denn dort, so will es die Geschichte von Cornelia Funke, bekommt der "Herr der Diebe" einen Auftrag zu einem Diebstahl. Und das ausgerechnet in einem Beichtstuhl.
Der vorne links könnte es gewesen sein, flüstert Hannah. Der mit den lilafarbenen Vorhängen. Nur reden dürfen wir hier nicht so laut.
http://www.stadtfuehrungen-venedig.de/rundgaengemitkindern.htm
"Das ist die Prachtstraße von Venedig. Ab hier geht alles mit dem Boot weiter."
Normalerweise. Wir aber nehmen kein Boot. Susanne Kunz-Saponoro zeigt auf eine Karte.
"Wir sind jetzt hier oben, am Bahnhof, und wir machen jetzt einen Spaziergang, wir gehen hier durch dieses Stadtgebiet, irgendwann gehen wir mal über den Canal Grande und gucken uns ne ganze Reihe Sachen an."
Eben die, die im Buch oder im Film vorkommen. Wobei es zum Beispiel das verlassene Kino, in dem sich die Kinder versteckt haben, ìn Wirklichkeit gar nicht gibt. Aber den Markusplatz, den gibt es. Und zu dem wollen wir, wenn auch nicht auf direktem Wege, was in Venedig sowieso nicht geht. Schon gar nicht in San Polo, dem kleinsten und engsten Stadtteil. Susanne Kunz-Saponaro schleust uns durch die Gassen, vorbei an Touristen, die den Stadtplan drehen und wenden und am Ende doch den Schildern folgen, die den Weg weisen zur Rialto-Brücke oder zum Bahnhof - dann stimmt wenigstens die grobe Richtung. Wir laufen quer zum Touristenstrom, überqueren zwei Plätze, die in Venedig fast alle Campo heißen und nicht Piazza, wie im Rest des Landes. Überall zeigt sich der Charme des Morbiden, überall bröckelt der Putz. Plötzlich erhebt sich vor uns ein dunkler Bau: die Santa Maria Gloriosa dei Frari.
"Das kann man auch nicht übersehen, so ne große Kirche. Und was auffällt: (...)
Da sieht man doch einfach den ganzen Ziegelstein. Das war aber früher nicht so. Früher war die verputzt. Und auf den Putz haben die den Ziegelstein raufgemalt. Die Padres, das waren Franziskanermönche, die wollten aller Welt zeigen: Wir sind arm, (...) wir sind ein Bettelorden. Wir bauen nicht mit teurem Material. Aber man musste das trotzdem verputzen, weil sonst die Feuchtigkeit da rein zieht."
Nur drinnen sieht man die Ziegel noch. Und ein monumentales Himmelfahrts-Gemälde von Tizian. Sein Grab ist in der Kirche, er starb an der Pest, weiß Hannah dank Cornelia Funke. Wir gehen nicht in die Kirche, sondern um sie herum.
"So, und hier sind wir wieder an einem Campo, das Campo hat einen Namen, ich glaube, ihr wisst schon – Campo Santa Margherita – genau, das ist das Campo Santa Margherita, in Venedig werden die Campi, die Plätze, immer nach den Kirchen benannt, die an ihnen stehen. Habt ihr hier schon die Kirche gesehen?"
Das nicht, aber einen Kirchturm sehen wir, den Campanile. An dem wacht ein steinerner Drache, so steht es auch im Buch von Cornelia Funke.
"Sie hat hier gut recherchiert. (...) Es geht ein bisschen durcheinander, Film- und Buchlocation, (...) wie bei vielen Filmen, dass man nicht immer da drehen konnte, wo man will, aber zum Beispiel dieses Campo, das ist ja im Buch mit eines der wichtigsten Campi, wo die sich halt eben oft treffen, oft rumlaufen, die Kinder, ihren Einbruch planen, das ist dann eben das Campo Santa Margherita, und da vorne (...) da sieht man die ganzen Postkarten, (...) das ist die Zeitschriftenverkaufsstelle, das ist in Italien immer ganz spannend, da unten kann man schon sehen, da gibt es also viele viele Zeitschriften, in denen es dann halt eben Zugaben für die Kinder gibt, also meine Kinder, die kramen hier mit wachsender Begeisterung rum und finden immer was. (...) Und da kann man sich natürlich als Kind gut rumtreiben, ohne aufzufallen."
Wer nicht auf dem Campo Santa Margherita war, könnte glauben, in ganz Venedig gäbe es kaum Kinder. Hier spielen sie Fußball, springen Seil und strecken den Touristen die Zunge raus. Wir gehen zum Ende des Platzes, dann ein paar Schritte nach rechts und stehen wieder an einem Kanal.
"So, hier haben wir wieder auf der gegenüberliegenden Seite einen schönen Palast, der leidet auch so ein bisschen an dem Feuchtigkeitsproblem, (...) und das ist der Palazzo Zenabio. Sagt dir was, der Palazzo, wenn du den Eingang anguckst? - Das Haus von dem Scipio. - Ja, das ist das Haus von Scipio, (...) das ist der Palast, in dem der Herr der Diebe zuhause ist. Und wir gucken jetzt, dass wir da hereinkommen."
Wir kommen tatsächlich rein, obwohl gerade kräftig gebaut wird, denn bald schon soll hier wieder gedreht werden, die nächsten Folgen von Kommissario Brunetto. Über eine Treppe gelangen wir in einen Raum im ersten Stock.
"Du erinnerst dich sicher, was das für ein Raum ist hier, (...) den hast du bestimmt im Film gesehen ... - Ja, da oben steht dann Scipio und unten ist der Vater mit Gästen oder so. Also wiedererkennen kann ich die Türen und die Balustrade."
Und auf der stand früher das Orchester.
"Das war der Ballsaal eines venezianischen Adelspalastes. Die haben hier ihre Bankette gefeiert, hier konnte man tanzen, das ist groß genug, um so was zu machen. Und das ist ein ganz typischer venezianischer Raum. Wir haben hier auf dem Boden, den Bodenbelag, (...) das ist terrazzo veneziano, unten drunter ist Holz, und dann kommt der Mörtel drauf und in den Mörtel kommen kleine Steinchen und das ist super für venezianischen Untergrund, weil wir leben hier ja im Erdbebengebiet, also in Venedig bekommt man immer alle Erdstöße mit, ob das in Bologna ist oder im Abruzzo wie im letzten Jahr, aber die Bausubstanz, die kann das wunderbar auffangen. Die Baumstäme unten, das wussten die alten Venezianer auch nicht, die bilden ne richtige Pufferzone. Deswegen sind Erdbeben für Venedig nie ein großes Problem gewesen."
Nun fehlt uns noch der Markusplatz. Der aber liegt auf der anderen Seite des Canal Grande. Normalerweise müssten wir jetzt ziemlich weit laufen, zu einer der vier Brücken. Doch Susanne Kunz-Saponaro kennt eine Abkürzung: eine Gondelfähre. Auf dem Weg dorthin erklärt sie uns, warum Gondelfahrten für Touristen so teuer sind: Die Lizenz kostet mehrere hunderttausend Euro.
"Das ist wie ne Taxilizenz, also sagen wir mal so oben im Getto (...) kosten sie so 360.000, und am Markusplatz (...) um die 500.000. In der Regel werden die vererbt. Aber wenn welche auf den Markt kommen, dann gehen die weg wie warme Semmel. Weil so ein Gondoliere hat ja auch ein gutes Gehalt, der verdient ja 80 Euro für 35 Minuten, das sind also in der Stunde locker gesagt 160 Euro, da die Zahl geschützt ist, es gibt halt eben 428 Lizenzen, keine mehr, keine weniger, ist das sehr begehrt und da wird viel Geld für bezahlt."
Wer nur mal kurz mit einer Gondel fahren möchte, nehme ein Traghetto. So heißen die Fähren, die zwischen dem linken und dem rechten Ufer des Canal Grande pendeln. Unsere Überfahrt von Dorsoduro nach San Marco kostet 50 Cent. Was ein richtiger Venezianer ist, bleibt natürlich stehen. Wir dagegen sollten uns lieber hinsetzen, meint Susanne Kunz-Saponaro.
"Alte Schule: Geradesitzen und Hände nach vorne, weil sonst kann man sich an dem Baumstamm hinten ordentlich die Finger klemmen oder den Rücken anrammen. (...) Das ganze Vergnügen dauert ungefähr drei bis vier Minuten, weil man setzt ja nur über, der dreht jetzt, hier sind jetzt zwei Gondolieri drauf, weil das ist ganz schön anstrengend. (...) Das Boot wiegt allein schon 500 Kilo, (...) das geht in die Muskeln. (...) Jetzt fängt es wieder an zu Schaukeln, weil alle aufstehen. Aufpassen beim rausgehen!"
Geschafft. Wir sind in San Marco, ziemlich genau dort, wo Casanova aufwuchs, bevor er er sich als Frauenheld und, ja, auch als Verfasser philosophischer Schriften einen Namen machte.
"Wie Sie wahrscheinlich ahnen können, nähern wir uns jetzt dem Markusplatz."
Ein Torbogen noch, es weitet sich der Blick und wir stehen im Wohnzimmer Venedigs.
Die Basilika. Die Engel auf dem Dachfirst. Die vier Pferde über dem Portal. Der geflügelte Löwe auf der Säule. Alles so, wie von Cornelia Funke beschrieben. Nur Tauben sind fast keine mehr da. Und das nicht nur, weil ihnen die Touristen kaum noch Platz lassen.
"Ja weil man darf sie ja nicht mehr füttern, es ist ja verboten, die Tauben zu füttern, und das hat jetzt zur Folge, dass die Tauben überall sind und nicht nur auf dem Markusplatz überall ihre Exkremente hinterlassen, sondern in ganz Venedig. (...) Da können Sie bis zu 150 Euro bezahlen, wenn Sie Tauben fütternder Weise erwischt werden, aber was die Polizei macht: Die kommt dann, da ist auch wieder policia local, die kommt dann zu Ihnen und sagt: Nee, darf man nicht, hört auf!"
Unsere kleine Führung nähert sich ihrem Ende. Nur in die Basilika will Hannah noch. Denn dort, so will es die Geschichte von Cornelia Funke, bekommt der "Herr der Diebe" einen Auftrag zu einem Diebstahl. Und das ausgerechnet in einem Beichtstuhl.
Der vorne links könnte es gewesen sein, flüstert Hannah. Der mit den lilafarbenen Vorhängen. Nur reden dürfen wir hier nicht so laut.
http://www.stadtfuehrungen-venedig.de/rundgaengemitkindern.htm