Am Anfang steht die Qualität des Weines, und über die wird eben immer noch im Weinberg entschieden, sagt Johannes Häger, 25 Jahre alt, Jungwinzer und Kellermeister bei einem Familienweingut im pfälzischen Gimmeldingen:
"Ich muss draußen sorgen dafür, dass die Qualität stimmt, und dann im Keller kann ich sie nur noch erhalten, ich kann sie nicht mehr verbessern. Wenn sie mal schlecht ist, ist sie schlecht."
Aber schlechten Wein produziert der Winzernachwuchs nicht mehr, dazu ist die Generation der Unter-30-Jährigen zu gut ausgebildet. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass die jungen Önologen während ihres Studiums nicht lernen, wie sie den guten Wein richtig vermarkten, wie sie ein glaubhaftes und positives Markenimage aufbauen. Barbara Roth vom Jungwinzer-Team der DLG fasst die Fragestellung so zusammen:
"Wie präsentiere ich Produkte, Persönlichkeit? Wie ist es authentisch? Wie entwickelt man als relativ junger Mensch eine Marketingstrategie, die zu einem passt und die zu dem Unternehmen passt, das ja vielleicht schon seit Jahrhunderten existiert?"
Die Antworten auf diese Fragen suchten gestern in Hochheim 40 junge Winzerinnen und Winzer, die meisten noch keine 30 Jahre alt. Wein ist ein emotionales und ein sehr persönliches Produkt, so die durchgängige These, und deswegen müssen der Wein und sein Winzer eine Einheit sein. Das führt bisweilen dazu, dass sich Jungwinzer radikal von der Tradition verabschieden, völlig andere Weine produzieren als die Eltern und deswegen einen ganz neuen Kundenstamm suchen müssen – weil der alte verschreckt ist. Eine schwere Aufgabe, die nur mit professionellem Marketing gelöst werden kann. Barbara Roth:
"Es gibt Weingüter, die wollen wirklich einen komplett neuen Kundenstamm haben, einen jungen Kundenstamm, und machen dann auch Events, die eigentlich an junge Leute nur gerichtet sind. Und genau so: Wenn sie lieber Architekten als Kunden haben wollen, machen sie einen Architektenwettbewerb, lassen sie ihr Weingut gut designen, und schon haben sie einen Haufen Architekten als Weinkunden. "
Zu einem der wichtigsten Marketinginstrumente ist auch beim Wein das Internet geworden: Nahezu zwei Drittel der deutschen Winzer sind im Netz, auch das elterliche Gut von Jungwinzerin Barbara Roth stellt sich im World Wide Web dar – seit Langem schon und mit Erfolg:
"Wir haben sehr früh angefangen, persönlich jetzt, mit dem Internet und waren dann gleich 96 mit einer eigenen Homepage im Netz vertreten, auch mit einem E-Shop. Die ist nicht superprofessionell, das sieht man auch, dass da kein Designer oder wie auch immer daran beteiligt war, aber sie ist funktionell gestaltet…"
…sagt die Winzerin. Doch gerade beim Internetauftritt der Weingüter gibt es noch viel Verbesserungsbedarf, findet der Weinfachmann Utz Graafmann, der ein eigenes Weinportal im Netz betreibt und dringend für eine Professionalisierung plädiert:
"So wie ein Grafiker niemals einen Wein machen würde, würde oder sollte ein Winzer keine Webseite machen. Aber das passiert viel zu oft, dass der Winzer versucht, sich seine Webseite selber zu machen. Und wenn es nicht der Winzer ist, ist es vielleicht der Sohn, der es auch nicht wirklich kann. "
Viel Raum für Verbesserungen ist gegeben, keine Frage. Aber so wichtig das Internet, die Markenbildung und das Marketing insgesamt sein mögen: Alles ist nichts, wenn der Wein nicht schmeckt. Dafür zu sorgen, das ist bei allem Nachdenken über Vermarktungsstrategien, dann doch der Hauptjob des Winzers, findet die Jungwinzerin Barbara Roth:
"Die meiste Zeit verbringt man doch im Weinberg und im Weinkeller, und ich bin auch der Meinung, dass das so sein sollte. "
"Ich muss draußen sorgen dafür, dass die Qualität stimmt, und dann im Keller kann ich sie nur noch erhalten, ich kann sie nicht mehr verbessern. Wenn sie mal schlecht ist, ist sie schlecht."
Aber schlechten Wein produziert der Winzernachwuchs nicht mehr, dazu ist die Generation der Unter-30-Jährigen zu gut ausgebildet. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass die jungen Önologen während ihres Studiums nicht lernen, wie sie den guten Wein richtig vermarkten, wie sie ein glaubhaftes und positives Markenimage aufbauen. Barbara Roth vom Jungwinzer-Team der DLG fasst die Fragestellung so zusammen:
"Wie präsentiere ich Produkte, Persönlichkeit? Wie ist es authentisch? Wie entwickelt man als relativ junger Mensch eine Marketingstrategie, die zu einem passt und die zu dem Unternehmen passt, das ja vielleicht schon seit Jahrhunderten existiert?"
Die Antworten auf diese Fragen suchten gestern in Hochheim 40 junge Winzerinnen und Winzer, die meisten noch keine 30 Jahre alt. Wein ist ein emotionales und ein sehr persönliches Produkt, so die durchgängige These, und deswegen müssen der Wein und sein Winzer eine Einheit sein. Das führt bisweilen dazu, dass sich Jungwinzer radikal von der Tradition verabschieden, völlig andere Weine produzieren als die Eltern und deswegen einen ganz neuen Kundenstamm suchen müssen – weil der alte verschreckt ist. Eine schwere Aufgabe, die nur mit professionellem Marketing gelöst werden kann. Barbara Roth:
"Es gibt Weingüter, die wollen wirklich einen komplett neuen Kundenstamm haben, einen jungen Kundenstamm, und machen dann auch Events, die eigentlich an junge Leute nur gerichtet sind. Und genau so: Wenn sie lieber Architekten als Kunden haben wollen, machen sie einen Architektenwettbewerb, lassen sie ihr Weingut gut designen, und schon haben sie einen Haufen Architekten als Weinkunden. "
Zu einem der wichtigsten Marketinginstrumente ist auch beim Wein das Internet geworden: Nahezu zwei Drittel der deutschen Winzer sind im Netz, auch das elterliche Gut von Jungwinzerin Barbara Roth stellt sich im World Wide Web dar – seit Langem schon und mit Erfolg:
"Wir haben sehr früh angefangen, persönlich jetzt, mit dem Internet und waren dann gleich 96 mit einer eigenen Homepage im Netz vertreten, auch mit einem E-Shop. Die ist nicht superprofessionell, das sieht man auch, dass da kein Designer oder wie auch immer daran beteiligt war, aber sie ist funktionell gestaltet…"
…sagt die Winzerin. Doch gerade beim Internetauftritt der Weingüter gibt es noch viel Verbesserungsbedarf, findet der Weinfachmann Utz Graafmann, der ein eigenes Weinportal im Netz betreibt und dringend für eine Professionalisierung plädiert:
"So wie ein Grafiker niemals einen Wein machen würde, würde oder sollte ein Winzer keine Webseite machen. Aber das passiert viel zu oft, dass der Winzer versucht, sich seine Webseite selber zu machen. Und wenn es nicht der Winzer ist, ist es vielleicht der Sohn, der es auch nicht wirklich kann. "
Viel Raum für Verbesserungen ist gegeben, keine Frage. Aber so wichtig das Internet, die Markenbildung und das Marketing insgesamt sein mögen: Alles ist nichts, wenn der Wein nicht schmeckt. Dafür zu sorgen, das ist bei allem Nachdenken über Vermarktungsstrategien, dann doch der Hauptjob des Winzers, findet die Jungwinzerin Barbara Roth:
"Die meiste Zeit verbringt man doch im Weinberg und im Weinkeller, und ich bin auch der Meinung, dass das so sein sollte. "