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NS-Verbrechen
Identität von Widerstandskämpfer nach 80 Jahren geklärt

80 Jahre nach seiner Hinrichtung durch die Nazi-Besatzer ist in den Niederlanden die lange ungeklärte Identität eines Widerstandskämpfers ermittelt worden. Nach Angaben der Forensik am niederländischen Verteidigungsministerium handelte es sich um einen 39-jährigen Juden mit Namen Bernard Luza.

    Das Bild zeigt zahlreiche Fotos ermordeter niederländischer Juden auf einem Gedenkfeld in den Niederlanden.
    Holocaust-Gedenken in den Niederlande: mehr als 100.000 Juden wurden hier von den Nazis ermordet. (picture alliance / PRO SHOTS / Jules van Iperen)
    Das sei durch den Einsatz von DNA-Technologie im Rahmen einer Verwandtschaftsstudie ermittelt worden. Erst als die Ermittler einen Cousin Luzas in Australien ausfindig gemacht hatten, sei der Durchbruch gelungen.
    Luza war demnach 1943 von einem Erschießungskommando hingerichtet worden. Zusammen mit den Leichen von vier weiteren Ermordeten wurde seine Leiche auf dem Gelände eines Schießplatzes in der Nähe des Flughafens Schiphol verscharrt und 1945 entdeckt. Die Ermittler fanden heraus, dass Luza Mitglied der Kommunistischen Partei und der Volksmiliz der Niederlande war. Nach der deutschen Besetzung seines Landes schloss er sich im Mai 1940 dem Widerstand an.
    Nach seiner Festnahme Ende 1942 im Zuge einer Razzia wurde Luza zum Tode verurteilt. Unter den bei der Razzia Verhafteten waren auch Luzas Frau Clara und seine Tochter Eva. Beide wurden im Konzentrationslager Sobibor ermordet. sein Vater Salomon und fünf seiner Geschwister wurden in den Vernichtungslagern Auschwitz und Sobibor umgebracht. Mehr als 100.000 niederländische Juden wurden während des Holocausts ermordet.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.