Herbstprognose
Ifo-Institut senkt Wachstums-Erwartungen - Fuest: "Zu wenig private Investitionen"

Das Ifo-Institut hat seine Prognose für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 0,2 Prozent gesenkt. Das habe vor allem damit zu tun, dass die schuldenfinanzierten Ausgabenpakete des Bundes später kommen als zunächst angenommen, sagte Ifo-Präsident Fuest im Deutschlandfunk. Auch werde die Entlastung der privaten Haushalte bei der Stromsteuer nicht umgesetzt.

    Das Logo des ifo-Institutes
    Das Logo des ifo-Institutes (dpa | Peter Kneffel)
    Für das kommende Jahr erwarten die Münchner Forscher ein Wachstum von 1,3 Prozent. Im Juni war noch mit 0,3 Prozent für dieses Jahr, beziehungsweise mit 1,5 Prozent für 2026 gerechnet worden. Die Zollpolitik der US-Regierung sei bereits in der Prognose von Juni eingepreist gewesen, erklärte Fuest. Ohne die Zölle würden die Wachstumswerte etwa einen halben Prozentpunkt höher liegen.

    "Überarbeitung der Erbschaftssteuer sinnvoll"

    Das zentrale Problem in Deutschland ist dem Ifo-Präsidenten zufolge, dass es zu wenig private Investitionen gibt. Zudem brauche es breit angelegte Reformen, etwa beim Bürokratieabbau und bei der Rente. Auch eine Überarbeitung der Erbschaftssteuer sei sinnvoll; es sei aber eine Illusion zu glauben, man könne damit die Staatsfinanzen reformieren.
    Bei der Arbeitslosigkeit habe das Überschreiten der Drei-Millionen-Marke zwar für Aufregung gesorgt, sagte Fuest. Allerdings sei die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt sogar leicht gesunken. Für die kommenden zwei Jahre erwarte sein Institut hier eine Verbesserung.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.