
Ifo-Präsident Fuest hat vor einem weiteren Rückgang der deutschen Wirtschaft gewarnt und deutlich mehr Reformen gefordert. Deutschland befinde sich seit Jahren in einem wirtschaftlichen Niedergang, sagte Fuest der Zeitung "Bild am Sonntag". Die Lage sei mittlerweile dramatisch. Während die staatlichen Ausgaben immer weiter stiegen, sänken die privaten Investitionen. Fuest betonte: "Damit ist Deutschlands Wohlstand akut in Gefahr, denn weniger private Investitionen bedeuten mittelfristig weniger Wachstum, weniger Steuereinnahmen und damit auch weniger Geld für staatliche Leistungen".
Ifo-Chef fordert unter anderem Stopp der Mütterrente
Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts betonte außerdem, der durchschnittliche Lebensstandard stagniere seit Jahren. "Millionen Bürger erleben bereits, dass ihr Lebensstandard sinkt." Der Ökonom forderte die Bundesregierung auf, in den nächsten sechs Monaten ein umfassendes Reformkonzept vorzulegen, das weit über den Koalitionsvertrag hinausgeht. Das Gesamtkonzept müsse bis spätestens Frühjahr 2026 vorliegen. So müsse etwa die Mütterrente gestoppt werden. Stattdessen sollte die Regierung einen weiteren Anstieg der Rentenbeiträge verhindern.
Zudem müssten Unternehmen konsequent von Bürokratie entlastet werden. Fuest fordert unter anderem den Wegfall von Dokumentationspflichten beim CO2-Ausstoß, bei Lieferketten und beim Mindestlohn. Diese verursachten nur Kosten, brächten aber nichts. Dies könnte jährlich bis zu 146 Milliarden Euro zusätzlichen Wohlstand bringen.
Diese Nachricht wurde am 26.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
