Handelspolitik
IfW-Präsident Schularick: "China macht europäischen Exporteuren das Leben schwer"

Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Schularick, hat neben der Zollpolitik von US-Präsident Trump vor allem die Exportstrategie Chinas als Herausforderung für Europa ausgemacht. Man beobachte in den Handelsstatistiken, dass die Volksrepublik Markanteile gewinne, sagte Schularick im Deutschlandfunk.

    Der Präsident des Institutes für Weltwirtschaft in Kiel, Moritz Schularick schaut in die Kamera.
    Der Präsident des Institutes für Weltwirtschaft in Kiel, Moritz Schularick (Archivbild). (picture alliance / dpa / Matthias Balk)
    Das mache den Exporteuren das Leben schwer, führte er aus. Für Deutschland sei China in einigen Branchen inzwischen zu einem ernsthaften Konkurrenten geworden. Als Beispiel nannte der IfW-Präsident den Maschinenbau, eine deutsche Traditionsindustrie. Europa sollte darauf reagieren: "Wir können uns nicht mehr darauf verlassen, dass andere unsere Produkte einkaufen und dadurch Wachstum generiert wird." Der Experte empfiehlt unter anderem mehr Investitionen im Inland und die Förderung von Digitalisierung. Gerade in Deutschland sei insgesamt vieles zu langsam, kritisierte der IfW-Präsident. In den USA oder China etwa würden sich Innovationszyklen in Monaten bemessen, nicht in Jahren.
    Nach Einschätzung von Schularick versuchen die großen, mächtigen Länder, ihre zentrale Stellung im Weltwirtschaftssystem zu politischen Zwecken auszunutzen. "Da geht es etwa um die Kontrolle von Teilen der Wertschöpfungskette oder man hält bestimmte Technologien zurück." Die EU müsse aufpassen, dass sie nicht unter die Räder gerate, warnte der IfW-Präsident.
    Diese Nachricht wurde am 14.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.