Tarifstreit
IG Metall startet erste Warnstreik-Welle - Arbeitsniederlegungen an vielen deutschen Standorten

In der deutschen Metall- und Elektroindustrie sind nach Ende der Friedenspflicht bundesweit erste Warnstreiks angelaufen.

    Niedersachsen, Osnabrück: Mitarbeiter von Volkswagen stehen mit Fackeln vor dem VW Werk in Osnabrück.
    Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie bei VW Osnabrück (Guido Kirchner/dpa)
    Laut IG Metall legten bei BMW in Leipzig rund 2.000 Beschäftigte und bei Porsche in Stuttgart etwa 4.000 die Arbeit nieder. Streiks gab es demnach auch bei ZF in Brandenburg an der Havel, Mercedes in Berlin, VW in Osnabrück, Bosch in Hildesheim, Siemens Mobility in Irxleben sowie von KSB und Hitachi Energy in Halle. Derweil gehen die Tarifverhandlungen in dritter Runde weiter. Die Gewerkschaft fordert unter anderem Lohnerhöhungen von sieben Prozent über zwölf Monate. Die regionalen Arbeitgeberverbände bieten bislang ein Plus von 3,6 Prozent in zwei Stufen.
    Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Wolf, bezeichnete die Forderungen der IG Metall vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage als "völlig aus der Zeit gefallen". Wolf sagte im Deutschlandfunk, viele Unternehmen könnten sich ein Lohnplus von sieben Prozent momentan nicht leisten. Höhere Löhne würden unter den herrschenden schwierigen Rahmenbedingungen nur zu mehr Insolvenzen und der Abwanderung von Unternehmen ins Ausland führen.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.