Samstag, 18. Mai 2024

Stahlindustrie
IG Metall-Vorsitzende Benner verteidigt Forderung nach Arbeitszeitverkürzung

Im Tarifkonflikt der Stahlindustrie hat die IG-Metall-Vorsitzende Benner die Forderung nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich gegen Kritik verteidigt. Man wolle die Arbeit verteilen, sagte sie im Dlf. Denn ab 2025/26 werde es in der Branche voraussichtlich zu viele Arbeitskräfte geben.

13.11.2023
    Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall.
    Christiane Benner, Vorsitzende der IG Metall (picture alliance / dpa / Arne Dedert)
    Benner erklärte, durch die Umstellung auf neue Technologien und den Ersatz von Hochöfen durch Direktreduktionsanlagen werde es zu Rationalisierungseffekten kommen. Mit der bezahlten Arbeitszeitverkürzung wolle man die Aufgaben auf mehr Schultern verteilen und die Möglichkeit schaffen, dass die Stahlunternehmen alle Beschäftigten an Bord halten könnten, sagte die IG Metall-Vorsitzende im Deutschlandfunk. Benner betonte, dass die Beschäftigten zudem aufgrund der Inflation unter finanziellem Druck stünden. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Stahlindustrie sei gut.
    In Düsseldorf beginnt am Nachmittag die erste Tarifverhandlungsrunde der nordwestdeutschen und der ostdeutschen Stahlindustrie. Die IG Metall verlangt neben einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich 8,5 Prozent mehr Geld. Der Arbeitgeberverband Stahl lehnt das ab. Die Friedenspflicht dauert noch bis Ende des Monats.
    Das Interview mit Christiane Benner können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 13.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.